Velbert. Bei genügenden Kapazitäten dürfen Chöre in Velbert jetzt auch in Sporthallen proben. Der alte Rat stellte zudem Weichen für Sanierungsprojekte.
Chöre bekommen für ihre Arbeit Zutritt zu Sporthallen, und der (Breiten-)Sport darf auf die eine oder andere Sanierung und Verbesserung hoffen. Vorausgesetzt, die Stadt Velbert kommt an das erhoffte Geld aus dem Fördertopf des Bundes „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ ran und wird tatsächlich kräftig bedacht. Das sind einige Ergebnisse und Beschlüsse aus der letzten Sitzung des Stadtrates. Die nach der Kommunalwahl 2014 begonnene Ratsperiode endet offiziell allerdings erst am 31. Oktober.
Viele neue Gesichter im nächsten Rat von Velbert
Die konstituierende Sitzung des neuen, Mitte September gewählten Rates ist schon kurz darauf für den 3. November anberaumt. Dann seien 27 Mitglieder des jetzigen Gremiums nicht mehr dabei, sagte Bürgermeister Dirk Lukrafka eingangs der Sitzung im Historischen Bürgerhaus Langenberg. Um schon kurz darauf die erste einstimmige Abstimmung so kommentieren zu können: „Das wird die Chöre freuen.“
Freie Kapazitäten sind Voraussetzung
Diese brauchen Corona-bedingt nämlich alternative Möglichkeiten, um große Proben – etwa als Vorbereitung auf ein Konzert – überhaupt durchführen zu können, so heißt es in der Vorlage. Entsprechende Anfragen häuften sich. Nunmehr können sie „bei freien Kapazitäten geeignete Sporthallen“ dafür nutzen. Und zwar befristet bis kurz vor Weihnachten zum „Vorzugspreis“, wie er auch für Sportvereine gilt, die dem Stadtsportbund angehören. Das Nutzungsentgelt beträgt für Sport- und Turnhallen pro Stunde 6,75 Euro; sonst sind es 18 Euro. Lukrafka: „Das Chorleben in Velbert soll ja schließlich nicht gänzlich zum Erliegen kommen.“ Der (Schul-)Sport hat allerdings Vorrang.
Zwei Millionen Euro fürs Panoramabad zugesagt
Den Reigen der Fördermittel-Anträge eröffnete am Dienstag das Panoramabad. Hier gibt’s einen Erfolg, werden nun die bereits der Stadt zugesagten Fördermittel in Höhe von zwei Millionen Euro an die Stadtwerke weitergeleitet. Auf der Maßnahmenliste stehen die Grundsanierung des 50-Meter-Sportbeckens, des Springerbeckens sowie des Umfeldes in drei Varianten, barrierefreie Zugänge und die ebenfalls barrierefreie Sanierung der Sanitär- und Umkleidebereiche. Die Gesamtkosten belaufen sich je nach Ausführung auf 3,4 bis 4,5 Millionen Euro; die Finanzierung des Eigenanteils gilt als gesichert.
Turnhalle An der Maikammer ist ein Muss
Die weiteren Fördermittel-Punkte bezogen sich durch die Bank auf den aktuellen Projektaufruf 2020 zu dem insgesamt 600-Millionen-Euro schweren Programm des Bundes. Dafür wird bis zum Monatsende eine Projektskizze erwartet; voraussichtlich im ersten Quartal 2021 wird in Berlin entschieden, wer in welchem Umfang bedacht wird. Velbert erhofft sich bis zu 90 Prozent für die wohl 1,6 Millionen Euro teure Sanierung der Turnhalle An der Maikammer (Baujahr 1964/65), die so oder so fällig ist. Sie wird für die Gesamtschule Neviges benötigt.
Kosten wenigstens abfedern
Ein halbes Jahrhundert haben Lehrschwimmbecken und Turnhalle Kohlenstraße auf dem Buckel. Lukrafka: „Alle Anlagen schreien nach Erneuerung.“ Man hoffe, wenigstens einen Teil der Kosten von ca. fünf Millionen Euro abfedern zu können; die Wasserfreunde Nierenhof könnten das keinesfalls alleine stemmen. Weitere Wunsch-Vorhaben sind die Sanierung und Angebotserweiterung für bis zu 3,5 Millionen beim Nizzabad, für das die UVB ein Naturbad ins Spiel gebracht haben, sowie die Sanierung der Sportanlage Siepen für 1,3 Millionen.
Während sie mit ihrem Kunstrasen-Vorschlag für eben diese Anlage im Rat scheiterte, brachte die SPD-Fraktion nur wenig später ihren Antrag durch, dass der Fußballplatz Bonsfeld saniert wird.