Neviges. Der Bund stellt zwei Millionen Euro zur Sanierung des Panoramabads in Velbert zur Verfügung. Für große und kleine Schwimmer wird es Neues geben.

Eines stellt Norbert Noll, Bäderchef bei den Stadtwerken Velbert, gleich klar: „Das Panoramabad ist funktionstüchtig, das ist gar keine Frage. Aber es ist eben auch in die Jahre gekommen.“ Mit Hilfe einer dicken Finanzspritze des Bundes in Höhe von zwei Millionen Euro soll das beliebte Bad am Wiesenweg fit für die Zukunft gemacht werden. Denn zwar werden jedes Jahr Fliesen ausgebessert, wird das Becken routinemäßig auf Vordermann gebracht für die Sommersaison. „Aber wir müssen jetzt richtig ran, um das Bad auch langfristig zukunftsfähig zu machen“, so Norbert Noll.

Im Herbst sollen zwei Architekten, die auf den Bau von Schwimmbädern spezialisiert sind, bei einem Workshop die Ergebnisse ihrer ersten Vorplanungen präsentieren. Dann können auch Schwimmfans Anregungen und Wünsche liefern, wie sie sich ihr Panoramabad von morgen vorstellen. „Alle sind dann herzlich eingeladen, wir wollen ja bei allem auch auf die Bedürfnisse unserer Gäste eingehen“, so Norbert Noll.

Enttäuschung vor einem Jahr

Hier wird alles blitzblank gestrahlt: Badleiter Tobias Starbatty knöpft sich jede Fliesenfuge vor.
Hier wird alles blitzblank gestrahlt: Badleiter Tobias Starbatty knöpft sich jede Fliesenfuge vor. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Groß war die Enttäuschung im letzten Jahr, als die Sanierung des Panoramabades nicht in das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundes aufgenommen wurde. Die Stadt hatte den Antrag nach entsprechendem Ratsbeschluss für die Stadtwerke gestellt. In einem zweiten Anlauf klappte es jetzt. Zwei Millionen Euro sind eine hübsche Summe, sie deckt jedoch nicht einmal die Hälfte der Gesamtkosten. Alles in allem, so schätzt der Bäderchef, werden die nötigen Maßnahmen fünf Millionen Euro kosten. Im Mittelpunkt stehen dabei zum einen die umfassende Sanierung des 50-Meter-Sportbeckens und des angrenzenden Sprungbeckens, allein hierfür werden etwa 3,7 Millionen veranschlagt. „Mit diesen Becken haben wir ein Alleinstellungsmerkmal“, so Norbert Noll, der sich jeden Sommer freut, woher die Gäste kommen: natürlich viele aus Neviges und Wuppertal, aber auch aus dem Rheinland und Ruhrgebiet.

Barrierefrei das Sportbecken erreichen

Becken wird zurzeit gereinigt

Das Bad ist geschlossen, zurzeit laufen am Wiesenweg die routinemäßigen Reinigungs- und Wartungsarbeiten für den Saisonstart. Allerdings weiß im Moment aufgrund des Kampfes gegen die Corona-Pandemie niemand, wann hier die ersten Schwimmer ihre Bahnen ziehen werden.

Das Panoramabad wurde am 31. Juli 1975 von dem damaligen Bürgermeister Heinz Schemken feierlich eröffnet. Mit seinen großzügigen Liegewiesen ist es bei Familien aus dem gesamten Umland beliebt.

Weiter ganz oben auf der Prioritätenliste steht ein barrierefreier Zugang. Auch Badegäste mit einem Handycap sollen vom Eingang ohne Stufen und Hindernisse bequem das Sportbecken erreichen. Hier sind die Architekten gefordert, denn aufgrund des Höhenunterschiedes ist das Gelände nicht ganz ohne. Auch neue Umkleidekabinen soll es geben: „Geplant ist auch ein barrierefreies Badehaus mit entsprechenden Sanitäranlagen.“ Das alles zählt Norbert Noll zur „Pflicht“, daran gehe kein Weg vorbei. Bei einer umfassenden Sanierung fallen dann zumindest für das Erste auch die zahlreichen kleinen Ausbesserungsarbeiten weg, die seit Jahren vor jedem Saisonstart nötig sind.

Die Rutsche steht auf der Wunschliste

Wenn die umfassende Sanierung des Beckens und ein stufenloser Zugang Pflicht sind, was ist dann die Kür? „Wir wünschen uns eine Rutsche“, sagt Norbert Noll. Wo die aufgestellt wird, wie sie aussieht – all das sei noch in der Planung. Es gebe da bisher drei bis vier Varianten, die die auf den Bau von Schwimmbädern spezialisierten Architekten vorschlagen. Die Ergebnisse werden ebenfalls auf dem Workshop im Herbst vorgestellt.