Oberhausen. . Am Freitag beginnt die 28. Ausgabe der Osterfelder Traditionsveranstaltung. Früher Vorläufer war die Kinderdorf Rio-Veranstaltung 1971 mit „Roxy Quintett“.
Das Osterfelder Stadtfest geht vom 6. bis 8. September in seine 28. Runde. Seit vielen Jahren wird rund um den Wappenplatz gefeiert. Ganz so stimmt das aber eigentlich nicht. Gefeiert wird schon viel, viel länger. Nur anders. Und damit sind wir bei den Vorläufern des inzwischen so traditionsreichen Stadtfestes, das viele Väter hat.
Am Anfang stand die Idee einiger Osterfelder, die Kaufleute zusammen zu bringen und mit Festen mehr Menschen in den Stadtteil zu bringen, erinnert sich Otto Flögel, der als Musiker selbst vom allerersten Stadtfest an dabei ist. Und nicht nur das: „Eines der Standbeine des Osterfelder Stadtfestes war eine Veranstaltung zugunsten des Kinderdorfes Rio“, erinnert sich der Musiker.
Zum Kirchenkonzert eine Kiste Pils
Das war 1971. Damals wurden auf dem Marktplatz Hütten aufgestellt, in denen Mitarbeiter der Hilfsorganisation die Situation der Kinder in den Armenvierteln Rio des Janeiros dokumentierten. Otto Flögel war damals Mitglied des „Roxy Quintetts“ – und das spielte anlässlich dieser Veranstaltung zum ersten Mal in einer Kirche. „Wir hatten für Melodien aus dem damals aktuellen Musical ‘Hair’ christliche Texte geschrieben und durften die in der Pankratiuskirche singen“, sagt Flögel und lacht: „Und weil das für uns so aufregend war, hat jemand eine Kiste Pils in die Kirche geschmuggelt.“
Der Erfolg des Festes spornte die Kaufleute an, weitere Feste zu organisieren. So hoben zwei Betriebe ein Straßenfest aus der Taufe, außerdem gab es das Brunnenfest.
Früher mehr Feste
Einige Zeit lang gab es in Osterfeld mehrere Feste. Es gab Fischmärkte und Marktschreier-Tage und einen zentralen Osterfelder Martinszug. Am Ende blieb das große Osterfelder Stadtfest, dessen erste Auflage im September 1986 als „Osterfelder Stadt- und Bierkrugfest“ lief und das eingebettet war in die Englischen Wochen in Oberhausen.
Alle Feste dienten einem Zweck, sagt Otto Flögel: „Wir wollten die Osterfelder Kaufmannschaft enger zusammenschweißen. Unser Stadtteil bekam kaum Gelder für Aktivitäten, also mussten wir selbst aktiv werden.“
Einige Aktivitäten, die in früheren Jahren das Stadtfest ausmachten, sind inzwischen Geschichte. So verschwand das große Festzelt – aus Kostengründen. Auch der Fußball-Mittwoch wurde abgeschafft – zu teuer. An die Premiere hat Flögel aber noch lebhafte Erinnerungen: „Damals spielten Osterfelder Ärzte gegen die Altstars von Schalke 04. Auch der Oberhausener Schiedsrichter Wolf Dieter Ahlenfelder war dabei und Rolf Rüssmann. Damals kamen 5000 Leute ins Stadion.“