Oberhausen. Kornelia Panek leitet die LVR-Schauplätze St. Antony und Eisenheim. „Nachbarschaftsmuseum“ mit Entdeckertouren und kulinarischem Programm.

Die St.-Antony-Hütte soll auf eigenen Beinen stehen. „Sie soll nicht mehr als Nebenstelle, sondern als eigenes Haus wahrgenommen werden“, sagt Walter Hauser, Geschäftsführer des LVR-Industriemuseums. Seit 2008 gibt es an der Antoniestraße deshalb eine eigene Ausstellung, 2010 wurde mit dem industriearchäologischen Park und später mit einem Themenspielplatz erweitert. Und jetzt kommt Kornelia Panek.

Sie ist ab sofort zuständig für diesen Schauplatz und die Siedlung Eisenheim. Die Museumschefin will sich darauf konzentrieren, das Profil der „Industriekultur-Wiege“ zu schärfen, sie bekannter zu machen und stärker zu vernetzen.

Kornelia Panek ist in der LVR-Familie kein Neuling. Die gebürtige Aachenerin macht seit 15 Jahren Museumsarbeit, zuletzt war sie Leiterin des Schauplatzes in Engelskirchen. War die Historikerin dort im wissenschaftlichen Bereich beheimatet, werden ihre neuen Aufgaben vielfältiger sein. „Ich übernehme ein Haus, das etabliert und gut vorbereitet ist“, sagt sie. „Jetzt müssen wir ein neues Profil entwickeln.“

Kinder und Archäologie

Besonders wichtig sei, die Antony-Hütte bekannter zu machen, innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen. Dafür sollen zusammen mit den Bereichen Marketing und Tourismus neue Angebote entwickelt werden. Bei den beliebten Kostümführungen könne sie sich Erweiterungen vorstellen: „Vielleicht werden die Gäste mal von einer Äbtissin geführt, warum nicht?“

Eine andere Idee: „kulinarisch-sinnliche Erfahrungen“ in St. Antony. Wie genau die aussehen könnten, müsse noch überlegt werden. Und: ein Familienprogramm, zum Beispiel mit Entdeckertouren. „Kinder sind von Archäologie fasziniert“, weiß Panek, der industrie-archäologische Park böte genau die richtigen Voraussetzungen.

Auch für städtebaulich Interessierte soll es in Zukunft Angebote geben. Mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen will Panek eine intensivere Zusammenarbeit. „Der Bildungsauftrag ist eine unserer wichtigsten Aufgaben.“ Ihr pädagogischer Ansatz: „das Wissenswerte mit dem Unterhaltsamen verbinden.“

Auch wenn ihre Pläne gleichermaßen für das Museum Eisenheim gelten, wie Kornelia Panek betont, so sprudeln die Ideen insbesondere für St. Antony nur so aus ihr heraus. „Kontakte pflegen, Netzwerke spinnen“ – das stehe an erster Stelle. Denn: „Kulturinstitutionen können nicht für sich alleine stehen“. Sie sieht das Museum in Zukunft als „kleinen Kultur-Knotenpunkt“, als „lokalen Platz, wo man sich einbringen kann“, als „Nachbarschaftsmuseum“. Vereine und Institutionen könnten sich hier treffen oder zu Veranstaltungen einladen. Panek: „Ich bin für viele Dinge offen.“