Oberhausen. Am 16. August 1913 wurde in Klosterhardt die erste Kohle gefördert. Die Anlage wurde 1974 geschlossen. Der Osterfelder Fritz Pamp erinnert sich. Feier zum Jahrestag ab 18 Uhr im Brauhaus am Centro.

In Klosterhardt jährt sich zum 100. Mal ein Ereignis, das den seit der Stilllegung der St.-Antony-Hütte regelrecht verschlafenen Ortsteil heftig wachrüttelte: Am 16. August 1913 kamen auf der neuen GHH-Schachtanlage Jacobi, später „Versailles des Ruhrgebietes“ genannt, die ersten Kohlen ans Tageslicht. Das Jubiläum wird nun gefeiert.

Die Zeche entwickelte sich in den 61 Jahren ihres Bestehens mit zeitweise mehr als 5000 Arbeitsplätzen zum größten Arbeitgeber im Osterfelder Norden. Sie förderte 78 Millionen Tonnen Steinkohle.

Grund genug für eine Jubiläumsfeier, die am 16. August um 18 Uhr im Brauhaus Zeche Jacobi an der Promenade 30 im Centro stattfindet. Es spielt die Bergkapelle Prosper-Haniel unter der Leitung von Ulrich Wunsch. Alte Foto zeichnen die Geschichte der Zeche Jacobi nach. Ausgeschenkt wird ein speziell gebrautes „Bergbier“. Neben dem Brauhaus-Team wird das Fest von den Mitgliedern des „Stammtisch Zeche Jacobi“ und des Rings Deutscher Bergingenieure, BV Oberhausen, organisiert.

Geschichte beginnt schon 1910

Die Geschichte der Zeche Jacobi, beschreibt Fritz Pamp vom Osterfelder Heimatblatt „Der Kickenberg“, begann schon 1910. Bergleute fuhren von der Zeche Vondern die ersten Strecken in Richtung Jacobi auf. „Wenig später liefen auf dem Gelände an der Waldstraße, die heute ‘Im Fuhlenbrock’ heißt, die Vorbereitungen für die neue Anlage an.“

Mit dem ersten Spatenstich leitete Kommerzienrat Hugo Jacobi, Namenspatron der Anlage, die Teufarbeiten 1912 ein. Schacht 1 erreichte im Juni 1913 die Endteufe von 450 Metern, Schacht 2 kam auf 540 Meter. Ende 1913 beschäftigte die neue Anlage 546 Bergleute und förderte 58 396 Tonnen Kohle. 1918 ging die Kokerei mit 80 Öfen und einem Jahresdurchsatz von 300 000 Tonnen in Betrieb. Neben Koks und Gas produzierte sie Benzol und Ammoniak.

1978 begannen die Demontagearbeiten

In Folgezeit gab es für die Zeche Jacobi Höhen und Tiefen. Sie überstand zunächst alle Krisen und förderte 1934 mit 1900 Mitarbeitern mehr als eine Million Tonnen Kohle. Die höchste Förderung brachte dem 1965 gebildete Verbundbergwerk Jacobi-Franz Haniel mit fast 2,5 Millionen Tonnen im ersten Betriebsjahr ein. 4550 Menschen standen zu der Zeit in Lohn und Brot.

Die Ruhrkohle AG (RAG) beschloss, Jacobi zum 31. März 1974 stillzulegen. Die Betriebsabteilung Franz Haniel sollte mit der Zeche Prosper zu einem neuen Verbund zusammen gefasst werden. Das heutige Bergwerk Prosper-Haniel hielt die Jacobi-Schächte bis zum September 1978 als Wetterschächte in Betrieb, anschließend wurden sie verfüllt. Im Dezember 1978 begannen die Demontagearbeiten.

Heute sind auf dem Gelände der ehemaligen Zeche der Volksgolfplatz Jacobi und die Spiel- und Sportlandschaft Jacobi zu finden.

Nachguss historischer Produkte für die St. Antony-Hütte

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