Oberhausen. Eingang verlegen, Innenhof von Pkw befreien. Brückenschlag zwischen Centro und Behrens-Bau.

Wo stehen wir, wohin wollen wir und wie kommen wir da hin? Ihren festen Willen, auch in Zukunft in der ersten Museumsliga der Region mitzuspielen, untermauern die LVR-Industriemuseen mit der „Vision 2020“, allen voran der Standort Oberhausen.

Erlebnis-Qualität steigern

Unter dem Motto „Industriemuseum im Aufbruch“ stellte Museumsleiter Walter Hauser gestern Chancen und Perspektiven für die Industriekultur-Standorte Zentrum Altenberg, Antony-Hütte und Peter-Behrens-Bau vor, über die LVR (Landschaftsverband Rheinland), Stadt und Sovat e.V. (Soziokulturelle Vereine Altenberg) seit geraumer Zeit diskutieren. Einen „Eckpunkte-Beschluss“, der vorsieht, in den nächsten knapp zehn Jahren zehn Millionen Euro zu investieren, hat der LVR jetzt gefasst. „Nur Schritt für Schritt“ lasse sich der Maßnahmenplan realisieren, sagte Hauser. Erklärtes Ziel sei nicht der Klassenerhalt, sondern die Meisterschaft.

Um konkurrenzfähig zu bleiben, sei es unabdingbar, die Aufenthalts- und Erlebnis-Qualität im denkmalgeschützten Zentrum Altenberg zu steigern. „Fläche haben wir genug, wir müssen sie nur gut bespielen und effektiv betreiben.“ Um das zu erreichen, sind drei Haupt-Aktionen angedacht: Autos raus aus dem Innenhof, Eingang zum Museum aus der Randlage befreien und ins Platz-Zentrum rücken, Ausstellungsflächen modernisieren.

Viel mehr öffentliche Wahrnehmung verdiene der Peter-Behrens-Bau. Hauser: „Seine Lage ist zwar extrem zentral, aber völlig abgeschnitten.“ Das könnte sich ändern, wenn eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Alte-Walz-Straße den Bau mit dem Centro verbinden würde. Zwar soll der Bau seine Depot-Funktion behalten, die über 100.000 Objekte, die dort lagern, trotzdem aber der Öffentlichkeit nicht weitgehend vorenthalten bleiben. Hauser: „Man könnte zum Beispiel dort regelmäßig zu Tagen der offenen Tür einladen.“

In die Extraschicht einbeziehen

Erst 2008 als Museum eröffnet, sei die Antony-Hütte, „Wiege der Ruhrindustrie“, zwar museumstechnisch auf dem neuesten Stand, müsste jedoch noch besser vermarktet werden als bisher. Ein erster Schritt sei zum Beispiel, sie in die Extraschicht einzubeziehen, damit sie als lohnendes touristisches Ziel auf der Route der Industriekultur wahrgenommen werde.

Hauser: „Das Dach erhielt übrigens in letzter Zeit mehrere Architektur-Preise.“ Außerdem hätten es sowohl die Hütte als auch der Behrens-Bau zusammen mit der Siedlung Eisenheim auf die Weltkulturerbe-Vorschlagsliste geschafft.