Oberhausen. . In Oberhausen wird es am 12. November einen Ebola-Gipfel geben. Daran sollen möglichst Vertreter aller Sparten des Gesundheitswesens teilnehmen, um abzusprechen, wie man bei einem Ebola-Verdachtsfall vorgeht.
Nachdem es in der vergangenen Woche einen Ebola-Verdachtsfall in der Stadt gab, lädt Dr. Henning Karbach, Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt, für den 12. November zu einem Ebola-Gipfel ein. Daran werden alle Akteure teilnehmen, die bereits zum MRE-Netzwerk der Stadt gehören. Ziel des Netzwerkes ist es, die Entwicklung von Krankenhausinfektionen mit multiresistenten Erregern einzudämmen. Für Dr. Karbach ist das MRE-Netzwerk nun eine „Plattform“, alle zu erreichen, die auch in irgendeiner Form mit Ebola-Fällen in Berührung kommen könnten.
Kontakt zu Düsseldorf
Zum MRE-Netzwerk gehören u.a. Krankenhäuser, Vertreter der Ärztekammer wie der Kassenärztlichen Vereinigung, niedergelassene Ärzte oder Krankentransportdienste. Die Teilnahme aller Vertreter des Gesundheitswesens an dem Ebola-Gipfel am 12. November habe er sehr dringend gemacht, sagt der Amtsarzt. „Wir sollten unbedingt die Maßnahmen besprechen, die erforderlich sind, wenn hier Schwarzafrikaner etwa aus Nigeria oder Liberia in ein Krankenhaus eingeliefert werden oder in einer Arztpraxis auftauchen.“ Karbach erzählt von einem niedergelassenen Arzt, zu dem zwei Patienten aus Sierra Leone kamen. „Das Personal war sehr verunsichert“, sagt er. Auch dieser Arzt finde es wichtig, am 12. November Erfahrungen auszutauschen.
Es sollen aber nicht nur Erfahrungen ausgetauscht, sondern auch Verhaltensweisen abgesprochen werden. Dabei will Karbach sich an den Vorschlägen des Robert-Koch-Instituts orientieren. Das hat ein Stufenschema erstellt. Da wird zunächst die Frage gestellt, ob entsprechende Symptome da sind. Wenn ja, sollten sich Ärzte, Sanitäter usw. erst mal selber schützen. Dann müsse abgefragt werden, ob jemand aus einem Verdachtsgebiet kommt, er Kontakt zu Erkrankten hatte, zu Tieren, die das Ebola-Virus verbreiten oder Bushmeat gegessen hat, das Fleisch von Wildtieren, durch das Ebola ebenfalls übertragen werden kann.
„Sollte sich der Infektions-Verdacht bestätigen, würden wir sofort Kontakt zu Düsseldorf aufnehmen und den Patienten abholen lassen“, sagt der Amtsarzt. In der Landeshauptstadt gibt es eines von sieben Kompetenz- und Behandlungszentren, in denen Ebola-Patienten unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen behandelt werden können.
Der 38-Jährige aus Ghana, der in der vergangenen Woche als vermeintlicher Ebola-Patient für Aufregung sorgte, leidet an Malaria. Sein Zustand soll stabil sein.