Oberhausen. Berlin, Hagen, Bochum – in allen drei Städten meldeten Krankenhäuser Patienten mit Fieber, die unter Verdacht standen, an der meist tödlich verlaufenden Ebola-Seuche erkrankt zu sein. Auch in Oberhausen macht man sich Gedanken über die lebensgefährliche Erkrankung: Die Hospitäler sind vorbereitet.
Berlin, Hagen, Bochum – in allen drei Städten meldeten Krankenhäuser Patienten mit Fieber, die unter Verdacht standen, an der meist tödlich verlaufenden Ebola-Seuche erkrankt zu sein. Gefühlt scheint das Ebola-Virus jeden Tag näher zu rücken. Bestätigt hat sich zum Glück keiner der in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle, während es seit Wochen täglich neue Meldungen von Ebola-Infizierten auf dem afrikanischen Kontinent gibt. Auch in Oberhausen macht man sich Gedanken über die lebensgefährliche Erkrankung: Die Hospitäler sind für den Fall der Fälle vorbereitet.
Doch selbst für Fachleute ist es nicht einfach, die Krankheit auf den ersten Blick zu erkennen: Die anfänglichen Symptome von Ebola sind nicht sehr ungewöhnlich. Wie bei einer normalen Erkältung bricht Fieber aus, danach kommen Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen hinzu.
Bei Bestätigung muss sofort gehandelt werden
Sollte ein Arzt daraufhin den Verdacht haben, dass Ebola vorliegt, müssen die Oberhausener Krankenhäuser nach einem offiziellen Ablaufplan des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) vorgehen. Dazu gehören beispielsweise die Isolation des Patienten und Extra-Schutzkleidung für das Krankenhaus-Personal, das sich um den Patienten kümmert. Denn man steckt sich über infizierte Körperflüssigkeiten an.
Die Klinik ist verpflichtet, den Fall unverzüglich an das Gesundheitsamt zu melden. Danach wird der Betroffene intensiv befragt. „Wir werden im Gespräch mit dem Patienten den Verdacht entkräften oder bestätigen“, sagt Dr. Henning Karbach, Leiter des Gesundheitsamtes in Oberhausen. Bei dem vorgeschriebenen Fragenkatalog des Gesprächs geht es hauptsächlich um Aufenthalte der Person in Afrika, ihre Aktivitäten vor Ort und den Kontaktmöglichkeiten mit Ebola-Infizierten.
Bestätigt sich die Vermutung, dass der Patient an Ebola erkrankt sein könnte, muss er unverzüglich ins Düsseldorfer Uniklinikum verlegt werden. In dem für ganz NRW zuständigen Versorgungszentrum gibt es eine Sonderisolierungseinheit für Ebola-Fälle. Den Transport dahin übernimmt eine „Task-Force“ aus Essener Feuerwehrleuten. Zu dem Team gehören sechs bis sieben Experten, die den Erkrankten im Infektionsrettungswagen, quasi einer fahrbaren Isolierstation, nach Düsseldorf bringen.
Ausbreitung unwahrscheinlich
Um das Virus nachzuweisen, wird dem Betroffenen Blut abgenommen. In einem Labor in Marburg oder Hamburg werden die Proben untersucht. „Erst wenn zwei Proben im Abstand von 48 Stunden als negativ getestet werden, gilt der Verdacht als entkräftet“, erklärt Corinna Saccaro, Sprecherin der St. Elisabeth-Klinik.
Eine Ausbreitung des Ebolafiebers in Deutschland halten Experten für unwahrscheinlich. Die Kliniken sind auf den Ernstfall vorbereitet, die Bevölkerung besser Informiert. In Westafrika lässt sich die Seuche nur schwer eindämmen, da Isolierungsmaßnahmen nicht eingehalten werden. Infizierte Leichen werden oft aus kulturellen Gründen nach ihrem Tod angefasst. Von einigen Gruppen wird die Krankheit sogar geleugnet. Insgesamt sind schon über 1400 Menschen an dem Fieber gestorben.