Oberhausen. . Ein Schwarzafrikaner aus Ghana hat hohes Fieber und Erbrechen. Ebola? Polizei und Feuerwehr reagieren schnell. Sie rufen zügig eine Spezialeinheit der Berufsfeuerwehr Essen zur Hilfe. Diese „Bio-Taskforce“ kann schließlich Entwarnung geben.
Schock am Donnerstag Mittag um 13 Uhr: Ebola-Verdacht in Oberhausen. Polizei und Feuerwehr reagieren sofort. Sie sperren den Bereich um das Haus an der Mellinghofer Straße 132 in Dümpten ab, in dem der fiebernde Erkrankte wohnen soll. Die Nachricht verbreitet sich bundesweit im rasanten Tempo: Neben den Einsatzkräften umlagern dann auch zahlreiche Pressevertreter das Gebäude.
Vor Ort vermittelt Stadtsprecher Martin Berger die zunächst kümmerlichen Informationen: „Ein Schwarzafrikaner aus Ghana soll Ebola-Symptome zeigen.“
Der Mann, der erst kürzlich aus Afrika zurück nach Oberhausen reiste, hatte eigentlich nur wegen eines Wasserschadens in seiner Wohnung den Vermieter angerufen. Als der dem Mieter helfen will, findet er ihn mit hohem Fieber und Erbrechen vor. Ebola? Der Vermieter alarmiert direkt die Polizei.
Polizisten und Rettungssanitäter zunächst isoliert
Die Oberhausener Ordnungshüter und die Feuerwehr rufen zügig eine Spezialeinheit der Berufsfeuerwehr Essen zur Hilfe. Diese „Bio-Taskforce“, zwei Feuerwehrleute und eine Ärztin des Uni-Klinikums Essen, eilen mit einem Infektionsrettungswagen herbei.
In weißen Schutzanzügen betreten sie die Wohnung des Mannes. Hin und wieder sieht man einen Helfer am Fenster der Wohnung im ersten Stock. Um 14.30 Uhr gibt die Feuerwehr dann Entwarnung. Der Verdacht auf eine mögliche Ebola-Erkrankung bestätigt sich zum Glück nicht. Das hätten Untersuchungen der „Bio-Taskforce“ ergeben, hieß es von offizieller Seite. Statt dessen wird der Patient mit Verdacht auf eine Lungenentzündung ins Evangelische Krankenhaus Oberhausen (EKO) gebracht. Als der Mann aus dem Haus transportiert wird, schirmen ihn Polizisten mit weißen Tüchern vor neugierigen Blicken ab.
Neun Menschen, die Kontakt zu dem Afrikaner hatten, darunter auch die Besatzung des zunächst zum Einsatzort gerufenen Rettungswagens der Feuerwehr Oberhausen und zwei Polizisten, hatte man bis zur Entwarnung isoliert.
Im Umweltausschuss warnt Amtsarzt Dr. Hans-Henning Karbach, Afrikaner nun bloß nicht zu stigmatisieren. Wäre der Mann tatsächlich mit Ebola infiziert gewesen, hätte man ihn sofort nach Düsseldorf gebracht, in eines von sieben medizinischen Zentren, gibt EKO-Sprecherin Beatrice Voß. Obwohl auch das EKO für einen solchen Fall gerüstet sei, es u.a. ein Seuchenteam gebe. Der Wagen, mit dem der Kranke transportiert wurde, ist eines von zwei Fahrzeugen dieser Art der Feuerwehr Essen. „Er ist innen komplett aus Edelstahl, die Raumluft wird verbrannt, ehe sie ausgeführt wird“, erklärt Sprecher Mike Filzen.