Oberhausen. Am Waldteichgelände in Oberhausen sind 15.000 Tonnen zum Teil stark belastete Erde aufgeschüttet worden. Darüber liegt eigentlich eine Schutzhülle, aber eine Anwohnerin macht sich jetzt wegen Löchern in dieser Folie Sorgen um das Grundwasser. Die Ruhrkohle AG will nun nachbessern.
Etwas versteckt liegen sie, aber von der Bahnbrücke an der Weierstraße aus kann man sie sehen: 15.000 Tonnen Erde ehemals industriell genutzter Flächen sind auf der Brache am Waldteich aufgeschüttet. Dass die schwarze Folie über der mit Schadstoffen belasteten Erde Löcher hatte, zum Teil sogar ganz fehlte, besorgte eine Spaziergängerin sehr: Geraten da Gifte ins Grundwasser?
Die zuständige RAG Montan Immobilien GmbH gibt zwar Entwarnung; Mitarbeiter bessern die Folien aber nach.
Spaziergänger nicht mehr geduldet
Kerstin Dickmann kennt die Waldteich-Brache gut. Denn obwohl das ehemalige Zechengelände noch immer unter der Bergaufsicht steht und eigentlich nicht betreten werden sollte, erlaubte die RAG Montan Immobilien als Eigentümerin bisher Spaziergängern zumindest teilweise den Zutritt. Bis jetzt.
Das schwere Eisentor vor dem bisherigen Spaziergängerweg ist seit Kurzem verschlossen. Bagger sah Dickmann und sie telefonierte herum, um etwas über die Erdwälle, die Arbeiten und die defekte Folie herauszubekommen: „Wie schadhaft ist dieser Boden? Was passiert mit ihm? Und stimmt es, dass da Gase austreten?“
Erde stammt von Kanalbaustelle
Wann die belastete Erde speziell gesichert und in einem Park verbaut wird, ist noch nicht klar, eine gesetzliche Frist muss die RAG Montan Immobilien GmbH nicht einhalten. Die Bagger, die derzeit auf der Brache stehen und dort neue Erde abladen, haben damit aber nichts zu tun.
Nach Angaben der RAG-Tochter nutzen Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) derzeit das Grundstück, um dort Erde von einer Kanalbaustelle abzulagern. Dieser Boden bleibt auch nicht auf dem Grundstück, er wird nach Abschluss der Bauarbeiten zurückgebracht.
Letzteres verneint ein RAG-Sprecher, ohne zu zögern: „Nein, da können gar keine Gase austreten, denn an dieser Stelle stand eine Teerdestillation.“ Aus drei verschiedenen Sanierungs- und Baumaßnahmen der vergangenen Jahre stammt die Erde, die zum Teil schadstofffrei sei und zum Teil etwa mit Teerresten belastet sei. Auf der Industriebrache werde der Boden zwischengelagert.
Folien werden winterfest gemacht
Mit der schwarzen Folie wird sie abgedeckt, weil der Boden als stark belastet, Schadstoffkategorie Z 2, gilt. Für die Kontrolle der Folien ist die RAG Montan Immobilien GmbH zuständig. „Das machen wir je nach Ereignis, etwa nach starkem Regen oder Stürmen“, sagt der RAG-Sprecher. Ein Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg als Aufsichtsbehörde schildert: „Motorrad- und Radfahrer nutzten die Wälle oft als Rampe, so kam es wiederholt zu Löchern in der Folie.“
Nach Dickmanns Anruf haben RAG-Mitarbeiter die Folien ausgebessert, ab Montag werden sie winterfest gemacht. Sorgen, dass Schadstoffe ins Grundwasser sickern könnten, sind für die Experten unbegründet: „Sind Schadstoffe leicht löslich, dann werden sie besonders gesichert.“
Langfristig soll die zwischengelagerte Erde verbaut werden – wohl als Hügel in einer Grundfläche wie man sie etwa an der ehemaligen Deponie Hühnerheide kennt. Dazu werde die Erde speziell verpackt – nach Angaben der RAG quasi Vakuum verschlossen.