Oberhausen. Eine breite Diskussion von Lesern auf Facebook und auf der WAZ-Internetseite gibt es zur Entscheidung der SPD,über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 105 von Frintrop zum Centro einen Beschluss der Bürger herbeizuführen. Einige befürchten das Aus durch die Bürgerbeteiligung.
Die Entscheidung der SPD, über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 105 von Frintrop zum Centro einen Beschluss der Bürger herbeizuführen, wird auf der Online-Seite der WAZ Oberhausen und auf der Facebook-Seite breit diskutiert. Und auch über den Sinn oder Unsinn des Lückenschlusses, der die Stoag über 30 Jahre im Schnitt mit jährlich 400.000 Euro belastet, dafür aber die Qualität des Nahverkehrsnetzes deutlich erhöht, tauschen die Leser Argumente aus. Hier einige Stimmen:
„Ich finde den Bau der Verbindung gut – die jetzige Verbindung zwischen Oberhauen und Essen ist gerade für Nachtschwärmer nicht so toll.“ Marko Heiden
"Konzept für die mittelfristige Stadtentwicklung"
„Bürgerbeteiligung nennt sich das also, wenn man kein Konzept für die mittelfristige Stadtentwicklung hat. Da sich die an solch einer Wahl teilnehmende Mehrheit immer gegen bedeutende Infrastrukturprojekte ausspricht, kann man sich die Kosten direkt sparen und das Projekt gleich begraben.“ Karsten Borges
Die wichtigsten Fakten
Der Lückenschluss zwischen Unterstraße/Essen-Frintrop und Centro kostet 80 Millionen Euro, die zu 90 Prozent vor allem vom Bund bezahlt werden. Die Streckenlänge beträgt 3,3 Kilometer. Baubeginn: Ende 2015. Fertigstellung: Ende 2018 – für Abruf der Fördergelder ist die Eile nötig.
Die Belastung für die Stoag wird auf 400.000 Euro im Jahr geschätzt. Eingerechnet sind 8000 zusätzliche Gäste pro Tag.
„Oberhausen soll erst einmal zuschauen, dass die mal die Linie 112 wieder vernünftig laufen lassen. Selbst dafür haben sie kein Geld, weswegen schon die Taktzeiten auf 20 Minuten gesetzt wurden. Und jetzt wollen die noch eine weitere Linie bauen, deren Betrieb wieder nicht richtig finanziert werden kann.“ Maverick Görnt
„Ein hilfloser Versuch, das Centro-Verkehrschaos in den Griff zu bekommen.“ Kai Sulimma
„Ist mir egal. Ich steig definitiv nicht von Auto auf Bahn um! Da stehe ich lieber 15 Minuten auf der A 40 im Stau.“ Yvonne Grömke
"Typisches Kirchturmdenken im Ruhrgebiet"
„Mit diesem Bürgerentscheid ist das Projekt wohl gestorben. Egal ob Aachen, Basel, Bielefeld oder Plankstadt (Heidelberg): Den hiesigen Verantwortlichen ist es in den letzten Monaten nie gelungen, trotz umfangreicher Informationskampagnen, ihre Projekte positiv zu verkaufen. Wie auch? Es stimmen darüber zum Teil Bürger ab, die fernab der Trasse leben, und die Essener werden nicht beteiligt. Typisches Kirchturmdenken im Ruhrgebiet und traurige Entwicklung einer Gesellschaft, die sich nicht informiert, aber dennoch eine Meinung hat: Nein! Schade für Essen und Oberhausen, dass einer der wichtigsten Lückenschlüsse im ÖPNV Netz des Ruhrgebiets damit beerdigt werden kann.“ SebBo
„Die Verlängerung der Linie 105 muss unbedingt kommen!!! Wer den möglichen Nutzen betrachtet, der weiß, wie sehr die Linie 105 benötigt wird. Denn es gibt nicht nur autofahrende Rentner in Oberhausen!!“ O-Busfan-NRW