Oberhausen. . Mit dem Ziel, erneuerbare Energien in Oberhausen voranzubringen, ist die Genossenschaft 2012 angetreten. Doch die Bundespolitik legt ihr Steine in den Weg. Die geplante Steuer auf selbsterzeugten Strom bereitet Sorgen.
Die Energiewende wird ausgebremst – davon ist Kreishandwerksmeister Jörg Bischoff überzeugt. Vor zwei Jahren gründete die Kreishandwerkerschaft zusammen mit der Volksbank Rhein-Ruhr eine Energiegenossenschaft – mit dem Ziel, die erneuerbaren Energien in Oberhausen voranzubringen. Doch durch die Politik der Bundesregierung werde dieses Ansinnen torpediert, so Bischoff. „Es werden uns Steine in den Weg gelegt.“
Zur Vorgeschichte: Im Mai 2012 ging die Genossenschaft an den Start. Ihr erstes und bisher einziges umgesetztes Projekt ist eine Photovoltaik-Anlage auf dem Technischen Rathaus in Sterkrade. „Wir sind derzeit in der Planungsphase für weitere Projekte.“ Eine weitere große Photovoltaik-Anlage ist etwa auf dem Dach einer Oberhausener Bildungseinrichtung angedacht. „Wir sind aber noch nicht so weit, das jetzt öffentlich zu machen.“
OGM kauft den Strom ab
Generell sei es schwieriger geworden, Projekte zur Förderung der erneuerbaren Energien umzusetzen, so Bischoff. In der Nachbarstadt Bottrop etwa, wird eine 2009 gegründete Energiegenossenschaft keine weiteren Projekte umzusetzen und keine weiteren Mitglieder aufnehmen – Hintergrund ist die gesunkene Einspeisevergütung für Solarstrom. „Glücklicherweise verfolgen wir ein anderes Modell. Die OGM kauft zu 100 Prozent den Strom ab, den wir auf dem Technischen Rathaus erzeugen“, erläutert der Kreishandwerksmeister.
Zudem verzichte die Oberhausener Genossenschaft im Unterschied zur Bottroper auf eine Dividende für ihre Mitglieder in Höhe von vier bis fünf Prozent. „Über eine Auszahlung haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Das ist auch nicht unser Antrieb.“
Das ganze Feld erneuerbarer Energien wird angesehen
Von Vorteil sei, dass die Oberhausener Genossenschaft nicht allein auf Solarenergie setzen will. „Wir schauen uns das ganze Feld der erneuerbaren Energien an. So wollen wir immer noch in einer Wohnsiedlung ein Blockheizkraftwerk umsetzen.“
Doch auch wenn sich Bischoff und seine Mitstreiter breit aufstellen wollen: Am Horizont sieht der Fleischermeister weitere Probleme aufziehen. „Sollte es wirklich dazu kommen, dass eine Steuer auf selbsterzeugten Strom eingeführt wird, dann werden die Anreize weiter sinken. Leider wird den Energie-Riesen wie EON und RWE dort sehr entgegengekommen.“