Oberhausen. Einige Leser kritisierten, dass die Kalkulation des Oberhausener Energieversorgers EVO für die monatlichen Abschläge ihrer Kunden zu undurchsichtig sei. Jetzt hat uns ein Leser geschrieben, dass er nicht nur die Stromabschläge für zu hoch berechnet hält, sondern auch die Gasabschläge.

Zur Diskussion über die monatlichen Stromabschläge der EVO hat uns Leser Bruno Kessler aus Oberhausen folgendes geschrieben: „Ich bin schon seit Längerem kein Kunde mehr der EVO, denn die EVO ist alles andere als ein günstiger Energieanbieter. Dennoch werde auch ich von der offensichtlichen Praxis der EVO tangiert. Als Netzanbieter obliegt der EVO das Ablesen der Zählerstände – natürlich gegen Gebühr für den jeweiligen Energielieferanten – und liefert auch die Verbrauchsprognose. Diese scheint immer sehr zugunsten der Energielieferanten auszufallen. Vielleicht sollen hohe Vorauszahlungsansätze dem Kunden zeigen, dass sein Wechsel wohl doch nicht so attraktiv war.

Besonders krass war die diesjährige Schätzung für den Gasverbrauch. Den letzten strengen Winter und den milden Winter dieses Jahr scheint die EVO nicht bemerkt zu haben. Dies kann man aber auch an den Gradtagen feststellen, die die EVO auf ihrer Webseite kontinuierlich veröffentlicht. In die Prognose-Rechnungen geht diese Information aber wohl nicht ein.

Um 20 Prozent gekürzt

Die EVO-Verbrauchsschätzung habe ich mit meinem Gaslieferanten um 20 Prozent gekürzt. Den Anspruch auf einen vom Energielieferanten berechneten monatlichen Abschlag gibt es meiner Einschätzung nach nicht. Es soll nur ein fairer Ausgleich zwischen Anbieter und Nachfrager gewährleistet werden; eine sehr hohe Nachzahlung muss vermieden werden.

Das rechtfertigt aber nicht, den Kunden als Spardose zu benutzen. Nach meiner Erfahrung ändern Energieversorger die Vorauszahlung ohne große Diskussion. Dies setzt aber voraus, dass man einen guten Überblick über seinen Verbrauch hat. Ich erfasse seit Jahren monatlich die Zählerstände und kann somit die effektiven Kosten selbst berechnen. Selbst wenn man nicht so akribisch vorgeht, hat man natürlich schlechte Karten, wenn man bei Nachzahlung auf Ratenzahlungen angewiesen ist. Dann war der Abschlag tatsächlich zu niedrig!“
Bruno Kesseler, Oberhausen