Oberhausen. . Uwe Kamps fand die monatlichen Zahlungen an Energieversorgung Oberhausen (EVO) zu hoch. Zudem sah er nicht ein, warum keine Ratenzahlung möglich sein soll und bemängelte die Intransparenz des Unternehmens. Die EVO reagierte auf die Beschwerde – mit einer Entschuldigung.

Uwe Kamps wandte sich mit einem Leserbrief an die Redaktion. Er ärgerte sich über die Energieversorgung Oberhausen (EVO). Der Grund: Bei seiner Jahresverbrauchsabrechnung wurde seine Abschlagszahlung um vier Euro auf 191 Euro gesenkt – zu wenig, wie Uwe Kamps fand.

Am Telefon schilderte er seinen Fall dem Servicecenter der EVO und bat darum, dass die Abschlagszahlung auf 180 Euro reduziert wird. „Das sei nicht möglich, wurde mir erst mitgeteilt, alles laufe über den Computer, manuell könne man hier keinesfalls eingreifen“, schildert Uwe Kamps die Antwort der EVO-Mitarbeiterin. Ohnehin sei die Berechnung der Abschläge höchst undurchsichtig.

Auf Nachfrage dieser Zeitung gibt die EVO an, dass sie dem Wunsch des Kunden aber entsprochen habe und die Abschlagszahlung sich aktuell auf 180 Euro belaufe. Richtig sei es aber, dass der Abschlag grundsätzlich per Computer berechnet werde.

Alle Kunden gleich behandeln

Und das geht so: Für die Prognose des zukünftigen Verbrauchs werden die Daten aus den Jahresverbrauchsabrechnungen der vergangenen zehn Jahre sowie der aktuelle Strompreis herangezogen, daraus ergibt sich dann ein Mittelwert – die Abschlagszahlung. „Wir müssen darauf achten, dass wir alle unsere Kunden gleich behandeln“, sagt Birgit Konopatzki, Pressesprecherin der EVO. Und das sei eben durch ein solches Computerverfahren gewährleistet, das unabhängige statistische Daten heranzieht.

Aber Uwe Kamps ärgerte sich noch über einen zweiten Punkt: Die EVO teilte ihm nämlich schriftlich mit, dass bei eventuellen Nachforderungen bei der nächsten Jahresverbrauchsabrechnung keine Ratenzahlung mehr möglich sein soll – weil eben seine Monats-Vorauszahlung quasi per Hand auf eigenen Wunsch abgesenkt wurde. Das empfand Kamps als „Strafe“ und „wenig kundenorientiert“.

Ratenzahlung ist Kulanz

Bei der gesamten Strombranche sei dies allerdings gängige Praxis, wie Konopatzki sagt. Sobald individuelle Abschlagszahlungen vereinbart werden, greift bei der EVO eine Regel des eigenen Forderungsmanagements. „Wir gehen davon aus, dass die Ratenzahlung Kulanz ist und diese an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Dazu gehört auch, dass die realistischen Abschläge akzeptiert werden, um hohe Nachzahlungen zu vermeiden.“

Dennoch hat sich die EVO mittlerweile schriftlich bei Uwe Kamps entschuldigt. Die Mitarbeiter im Servicecenter hatten nämlich vergessen, ihn über diese Regelung zu informieren. „Diesen Fehler haben wir eingestanden“, so Konopatzki.