Oberhausen. . Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts haben ein Unternehmen gegründet, das Apps entwickeln soll. Das Besondere daran: Diese sind nicht nur zum Spielen da, sondern sollen hochwertig und nützlich sein. Vor allem geht es darum, mithilfe der Programme wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln.

Apps sind in allen Händen. Ob auf dem Smartphone oder Tablet, überall wird geklickt. Als eine App wird Anwendungssoftware für Mobilgeräte beziehungsweise mobile Betriebssysteme bezeichnet. Die Ingenieure Martin Distelhoff und André Reinecke und der Physiker Thorsten Wack, tätig in der Anwendungsentwicklung im Fraunhofer-Institut „Umsicht“, haben vor gut einem Jahr die Firma „Viteso“ in Oberhausen gegründet. Der Clou: Ihre Apps bringen mehr als nur Spaß.

Welche Apps entwickelt „Viteso“?

Martin Distelhoff: Wir entwickeln Apps für Android- oder Apple-Smartphones und andere mobile Endgeräte wie Tablet-PCs. Im Gegensatz zu vielen anderen erstellen wir keine reinen Spaß-Apps, sondern möchten wissenschaftlichen Inhalt vermitteln und bieten höherwertige Dienste an. Unsere Zielgruppe sind eher Unternehmen als der breite Markt. Firmen haben etwa die Möglichkeit, von mobilen Endgeräten auf firmeneigene Daten und Dienste zuzugreifen.

Wie sind Sie dazu gekommen, eine eigene Firma zu gründen?

André Reinecke: Ich habe vor einiger Zeit angefangen, aus privatem Interesse heraus Apps für Handys zu entwickeln. Da kam mit den Kollegen die Überlegung auf, diese Idee im Rahmen eines Spin-offs weiterzuentwickeln und Apps mit höherwertigen Inhalten zu erstellen.

Wie entwickelt sich „Viteso“?

Martin Distelhoff: Um sich abseits des App-Massenmarktes zu positionieren, bedarf es aufgrund der relativ eingeschränkten Nutzeranzahl anderer Finanzierungsmöglichkeiten als durch Werbung oder Verkaufspreise im Cent-Bereich. Es gilt in diesem Sektor Kunden zu akquirieren, die das Potenzial individueller Apps erkennen und bereit sind, deren Entwicklungskosten in die Hand zu nehmen. Hier gibt es eine Lücke, die wir zunächst durch geeignete Anwendungen und Demonstratoren schließen müssen.

Sehen Sie für „Viteso“ auch eine Zukunft bei Fraunhofer Umsicht?

André Reinecke: Mit den Fraunhofer-Institut ist die Idee zu einer App entstanden, die energetische Vergleiche beurteilen kann. Beispielsweise stellt sie den Energiegehalt von einem Produkt dar und stellt ihn dem Aufwand für alltägliche Handlungen gegenüber. Das Ergebnis wird eine App, die spielerisch die Menschen dafür sensibilisieren soll, ab wann sich zum Beispiel eine Fahrt zum Altpapiercontainer aus energetischer Sicht lohnt. Der Gedanke eines Spin-offs am Institut hat immer auch eine symbiotische Beziehung. Mitarbeiter anderer Abteilungen haben interessante Ideen zur App-Entwicklung mitgebracht.