Oberhausen. . Das Fraunhofer-Institut Umsicht in der Neuen Mitte Oberhausen verleiht den Wissenschaftspreis an Krefelder Textilforscher. Diese Würdigung ist mit 10.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurde aber auch ein Radiobeitrag über neue Landwirtschaft in der Stadt.

Der Förderverein des Oberhausener Fraunhofer-Instituts Umsicht hat den Umsicht-Wissenschaftspreis verliehen. In der Kategorie Wissenschaft wurde Dr. Thomas Mayer Gall für seine Arbeit über die Rückgewinnung von Wertmetallen ausgezeichnet. Gábor Paál und Dr. Bernhard Albrecht sind die Preisträger in der Kategorie Journalismus. Sie wurden für ihre verständliche Kommunikation von gesellschaftlich relevanten Themen geehrt. Die Preisträger setzten sich gegen 41 Bewerbungen durch.

Mit dem Umsicht-Wissenschaftspreis prämiert der Förderverein Menschen, die hervorragende industrie- und marktnahe Forschung leisten und solche, die darüber in den Medien verständlich berichten. der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dort; 10.000 Euro in der Kategorie Wissenschaft und jeweils 2500 Euro in der Kategorie Journalismus.

Reis aus Wolkenkratzern

Thomas Mayer-Gall erhielt die Auszeichnung für seinen Bericht „Rückgewinnung von Wertmetallen aus wässrigen Reststoffströmen durch polyeletrolyt modifizierte Textilien“. Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, Wertstoffe aus mit Wasser verdünnten industriellen Reststoffen zurückzugewinnen – mit Hilfe von speziell behandelten Textilien. Sie filtern dann Metalle aus dem Industrie-Abwasser. Aus dem so beladenen Filtermaterial lassen sich die Metalle dann einfach zurückgewinnen. Das Verfahren, so die Jury, habe eine große Perspektive zum Einsatz in der Industrie. Mayer-Gall (36) ist Wissenschaftler im Deutschen Textilforschungszentrum in Krefeld.

Nachhaltigen Technologie-Entwicklungen den Boden bereiten

Der Umsicht-Förderverein engagiert sich für die Pflege der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Er will ein technologiefreundliches Klima für die dem Strukturwandel unterworfenen Standorte Nordrhein-Westfalens schaffen. Zudem setzt er sich dafür ein, dass nachhaltigen Technologie-Entwicklungen der Boden bereitet wird.

Mehr Infos unter www.umsicht-foerderverein.de

Gábor Paál (47) wurde für seinen Radiobeitrag „Reis aus Wolkenkratzern. ­ Mit städtischer Landwirtschaft gegen Nahrungsmittelknappheit“ geehrt. Er beschreibt darin die Methoden der urbanen Landwirtschaft: Die Nahrungsmittelproduktion in die Städte zu holen, dorthin wo die meisten Lebensmittel auch verbraucht werden, wird als Chance gesehen, um Transportwege zu reduzieren, Ressourcen wie Energie und Wasser zu sparen. Paál ist Redakteur und Moderator beim ARD-Radiosender SWR 2.

Artikel über den Gang zur Toilette

In seinem Artikel „Die Not(durft), die erfinderisch macht“ (GEO, Heft 6/2012) widmete sich Bernhard Albrecht dem Gang zur Toilette. Er schildert darin, wie hygienischen Anforderungen und Umweltherausforderungen in verschiedenen Kulturen begegnet wird und beleuchtet dabei viele Aspekte aus der Verfahrenstechnik.

Ein angesichts der stetig wachsenden Bevölkerung sehr wichtiges Thema, denn die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist ein zentraler Aspekt der nachhaltigen Entwicklung. Albrecht (48) ist Redakteur beim Magazin Stern im Ressort Wissen.