Oberhausen.. Die US-amerikanische Firma vermittelt private Fahrer und Fahrgäste. Oberhausener Taxi-Unternehmen sehen viele Baustellen, etwa die Frage nach dem Versicherungsschutz der Kunden. Kritisiert wird zudem, dass die Fahrer im Unterschied zu Taxifahrern nicht über einen Personenbeförderungsschein verfügen.

Die Oberhausener Taxi-Unternehmen warnen vor einer Wettbewerbsverzerrung durch das US-amerikanische Unternehmen „Uber“, das Fahrgäste an private Fahrer vermittelt. „Das sehe ich sehr kritisch, da die Fahrer dort im Unterschied zu Taxifahrern nicht über einen Personenbeförderungsschein verfügen“, erklärt Siegfried Manik, Geschäftsführer der Taxi Zentrale Oberhausen. „Man weiß überhaupt nicht, wer da einen überhaupt durch die Stadt fährt“, merkt Taxi-Unternehmer Stefan Meßmann an.

Uber expandiert aktuell nach Nordrhein-Westfalen, gestern startete das Angebot „Uber Pop“ in Düsseldorf. Das US-amerikanische Unternehmen tritt dabei nur als Vermittler auf – es beschäftigt keine eigenen Fahrer. Private Fahrer können sich über ein Handy-Programm, eine App, registrieren. Über diese App erfolgt auch der Kontakt mit den Kunden. Diese geben Start- und Zielort ein und werden abgeholt.

„Ich sehe da mehrere Baustellen“, berichtet Manik. Neben dem fehlenden Personenbeförderungsschein, der in Deutschland notwendig ist, um Fahrgäste transportieren zu dürfen, ginge es auch um Fragen des Versicherungsschutzes, der Sicherheit der Fahrgäste und um die Besteuerung. „Im Unterschied zum Privatwagen müssen Taxis jedes Jahr zum Tüv und werden überprüft“, so Manik. Dieser Verpflichtung unterliegen Uber-Fahrer dagegen nicht.

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„Das Thema Versicherung wird spätestens dann akut, wenn es den ersten Unfall geben wird“, glaubt Meßmann. Es sei rechtlich überhaupt nicht geklärt, ob ein Fahrgast Versicherungsschutz bei Uber genießt. „Im Taxi ist das überhaupt kein Thema, dort ist jeder Kunde mitversichert.“ Darum seien die Versicherungspolicen für Gewerbetreibende auch deutlich höher, als für Private.

Meßmann zieht zudem in Zweifel, dass Uber eine vergleichbare Erreichbarkeit wie die Taxi-Unternehmen aufbauen könnte. „Über die Oberhausener Taxi-Zentrale stehen fast immer 50 Fahrzeuge bereit. Sollte Uber auch hier an den Start gehen, bin ich mir nicht sicher, ob sie das auch hinbekommen.“

Starke Zweifel am Geschäftsmodell von Uber hat auch Taxi-Unternehmer Thorsten Bulle. „Ich halte es für gefährlich.“ Sollte sich Uber trotz rechtlicher Bedenken durchsetzen, glaubt Bulle dennoch eine Nische zu finden. „Jüngere Oberhausener können vielleicht mit Apps umgehen, aber die Älteren werden weiterhin auf Taxis setzen, wenn sie irgendwohin müssen.“