Oberhausen. .

Minister-Karosse, Blaulicht, Personenschutz: Am sonst eher beschaulich wirkenden Fraunhofer Institut Umsicht an der Essener Straße herrschte am Samstagmittag Bewegung. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) informierte sich vor Ort über die Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die in Oberhausen angeschoben werden.

Dabei versteht sich der Komplex in seinem Inneren längst als wichtiger Impulsgeber für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Eineinhalb Stunden dauerte der Besuch, zu dessen Ende die Ministerin „Ideen, die Hoffnung machen“ erkennen konnte. Die 62-Jährige aus Kleve setzt bei der Energiewende auf Innovationen. Umsicht-Institutsleiter Eckhard Weidner griff dies gerne auf. Als eines von 66 Instituten und selbstständigen Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft forscht der Standort Oberhausen als eine tragende Säule vornehmlich an verbesserten Ergebnissen für die Energiewirtschaft.

Dies setze bei der Verwendung von Biomasse an, also erneuerbarer Energie, die unter anderem aus abgestorbenen Pflanzen gewonnen werden kann. Hier zielen die Forschungen darauf, Biomasse nicht nur als Brennmaterial einzusetzen, sondern nutzbare Stoffe aus dem Gesamten herauszunehmen, um diese später marktunabhängig für verschiedenste Produktionen einzusetzen.

Kooperation mit Fern-Universität

In Oberhausen hat ein Biomasse-Heizkraftwerk vor drei Jahren in Sterkrade den Betrieb aufgenommen. Hier werden pro Jahr 40.000 Tonnen Landschaftspflegeholz verfeuert. Wöchentlich liefern bis zu acht Großraum-Lkw die Hölzer an. Mit dem Verfahren können 6000 Haushalte mit Strom und 3500 mit Fernwärme versorgt werden. Das Verfahren soll damit jährlich 20.000 Tonnen CO2 einsparen, erläuterte der Technische Vorstand der Energieversorgung Oberhausen (EVO), Bernd Homberg.

Neben der Forschungsarbeit sprach der stellvertretende Institutsleiter Görge Deerberg über die Zusammenarbeit des Institutes mit der Fern-Universität Hagen mit Weiterbildungsstudiengängen und Praktika. Impulse junger Ideengeber seien für die Forschung förderlich.