Oberhausen. EVO kann zufrieden mit der Bilanz des Geschäftsjahres 2013 sein: Umsatz sowie Gewinn wurden verbessert, 12 Millionen Euro an Investitionen getätigt und Vereine und Projekte gefördert. Zudem kann sich Oberhausens Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras über eine hübsche Konzessionsabgabe freuen.

Umsatz und Gewinn leicht verbessert, 12 Millionen Euro an Investitionen getätigt, viele Vereine und zahlreiche Projekte gefördert – mit der Bilanz des Geschäftsjahres 2013 ist der Vorstand der Energieversorgung Oberhausen (EVO) durchaus zufrieden. Doch auch wenn Sparsamkeit und Effizienzsteigerung weiterhin das Gebot der Stunde seien, so machte Vorstand Hartmut Gieske beim Pressegespräch am Freitag ganz klar: „Ein weiterer Stellenabbau ist nicht mehr möglich. Wir sind am Ende der Fahnenstange, es knirscht schon.“

Jeweils 5,7 Millionen Euro werden an die beiden Anteilseigner – den RWE -Konzern und die stadteigene Stoag – überwiesen. Zudem darf sich Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras über 9,6 Millionen Euro als Konzessionsabgabe freuen. Sie wird für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen auf stadteigenen Flächen bezahlt. „Und wir zahlen drei Millionen Euro Gewerbesteuer“, meint Hartmut Gieske.

Bewerbung zur Modellkommune

Wesentlicher Grund für den gestiegenen Umsatz beim Verkauf von Gas, Strom und Fernwärme war der lange Winter 2012/2013. Was allerdings angesichts des jüngsten, sehr milden Winters bedeutet: „Für 2014 ist mit einem Rückgang beim Energieverkauf von rund zehn Prozent zu rechnen, auch wenn der Rest dieses Jahres normal verläuft“, erklärte Vertriebsleiter Arnd Mucke. Aber das sei keinesfalls kritisch, denn über mehrere Heizperioden betrachtet, glichen sich Spitzen und Täler immer wieder aus. Unbesorgt könnten Kunden und Unternehmen auch angesichts der Krim-Krise bleiben: „Selbst im Kalten Krieg haben die Russen immer ihre Lieferverträge eingehalten. Sie würden sich bei einem Lieferboykott ja auch selbst schaden“, meint Gieske.

Um die Wärmeversorgung im Ruhrgebiet in Zukunft klimafreundlicher, effizienter und kostengünstiger zu gestalten, prüft die EVO derzeit mit zwei anderen Unternehmen (die Essener Steag und die Fernwärmeversorgung Niederrhein), ob ein Verbund zwischen den Fernwärmenetzen von Ruhr und Niederrhein Vorteile biete. Sollte das Ergebnis positiv sein, wird ein neues Rohrnetz entlang des Emscherkanals geschaffen werden. Investitionssumme: bis zu 300 Millionen Euro, von denen allerdings der weitaus größte Teil durch EU und Land gefördert würden, erläuterte Vorstand Bernd Homberg.

Bewerbung für das Landesförderprojekt

Ein weiteres, zukunftsträchtiges Projekt: In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut Umsicht und der Stadt besteht eine Bewerbung für das Landesförderprojekt „Modellkommune für Kraft-Wärme-Kopplung“. Bei dieser Technik wird Brennstoff in Strom und Wärme verwandelt. „Oberhausen ist schon in der zweiten Runde“, so Homberg. Schafft die Stadt es in die dritte, gibt es weitere Fördermittel.