Oberhausen. Mehr als sechs Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr werden in Oberhausen durch Photovoltaik erzeugt. Ein neuer Atlas, den die Stadt zusammen mit der Netzagentur Amprion erstellt hat, zeigt die einzelnen Standorte. Die Stadt ist mit der derzeitigen Entwicklung zufrieden.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Oberhausen macht sich bemerkbar: Inzwischen erbringen die 541 auf dem Stadtgebiet installierten Solaranlagen jährlich eine Leistung von bis zu 6,3 Millionen Kilowattstunden. Das reicht aus, dass jeder der rund 212.000 Einwohner im Jahr entweder 4820 Tassen Kaffee kochen oder 61 Mal seine dreckige Kleidung von der Maschine waschen lassen kann. Dies geht aus dem neuen „Atlas der Photovoltaik-Solaranlagen“ hervor, den die Stadt in Zusammenarbeit mit der Netzagentur Amprion erstellt hat. „Wir sind zufrieden mit der derzeitigen Entwicklung“, erklärt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. „Leider weiß aber noch nicht jeder Hauseigentümer über die Fördermöglichkeiten Bescheid.“

Das soll sich auch durch den Atlas ändern, der etwa über Programme wie „Google Earth“ abrufbar ist (Details in der Infobox). „Die Idee dahinter ist, dass Oberhausener sehen, was bereits in ihrer Stadt realisiert wurde. Wenn nun der eine Nachbar merkt, das nur wenige Häuser von ihm entfernt bereits eine Solaranlage auf dem Dach installiert ist, könnte ihn das zum Nachdenken bringen“, berichtet Dr. Andreas Groh aus dem städtischen Bereich Umwelt.

Die Energieberatung ist noch nicht komplett ausgelastet

Noch hapere es etwas an der Akzeptanz. „Die Energieberatung, die wir zusammen mit der Verbraucherzentrale anbieten, ist leider nicht komplett ausgelastet.“ Zwar seien nicht bei jedem Haus Solaranlagen denkbar, etwa dort wo andere Gebäude Schatten werfen, eine Nordausrichtung besteht oder Bäume im Weg sind, dennoch könnte die Beratung helfen. „Denn erst durch das Gespräch mit einem Experten können die wirklichen Potenziale aufgezeigt werden.“ Eine reine Planung auf dem Papier lehnt Groh jedoch ab. „Es sollte auf jeden Fall ein Termin vor Ort vereinbart werden. Das kann über unsere Energieberatung in die Wege geleitet werden.“

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Vorreiter beim Ausbau der Solarenergie sei Sterkrade. „Allein hier verzeichnen wir über 100 Anlagen“, so Lauxen. Auch die Stadt habe ihren Anteil daran. „Auf dem Dach des Technischen Rathauses sind inzwischen Solarkollektoren im Einsatz. Das geht auf eine Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft zurück.“

In Buschhausen wird dagegen besonders viel Solarenergie produziert, unter anderem auch auf dem Betriebsgelände der Stoag an der Max-Eyth-Straße (mehr als 400 Kilowatt). Die leistungsstärkste Photovoltaik-Anlage befindet sich jedoch an der Essener Straße.

Oberhausen muss den Vergleich nicht scheuen

„Im Vergleich mit den Nachbarstädten schneidet Oberhausen nicht schlecht ab“, befindet Lauxen. Bottrop ist zwar enteilt, wenn es um den Ausbau der Solarenergie geht – das sei jedoch eine Konsequenz aus dem Projekt „Innovationscity“, das in der Nachbarstadt vorangebracht wird. 87 Anlagen je 10.000 Einwohner werden dort betrieben. „Oberhausen befindet sich mit 28 Anlagen je 10.000 Einwohner auf einem Niveau mit Duisburg oder Essen.“