Oberhausen. Um die Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer an der A2-Auffahrt Königshardt in Oberhausen zu erhöhen, hat die Stadt eine neue Radaranlage aufgestellt. Diese soll am Freitag scharf gestellt werden. Die Stadt plant 200.000 Euro Mehreinnahmen ein.

Ab Freitag geht es los: Dann stellt die Stadt Oberhausen ihren ersten neuen Blitzer an der Fernewaldstraße an der Autobahnauffahrt Königshardt der A2 scharf.

Der zweite feste Starenkasten wird im Laufe der nächsten Woche installiert – und soll am Ende der nächsten Woche Fotos schießen, wenn Autofahrer viel schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer fahren.

200.000 Euro Mehreinnahmen

Die Oberhausener Stadtspitze hat zwar im Rahmen des umfangreichen Sparpakets knapp 200.000 Euro im Jahr an Mehreinnahmen allein durch die beiden neuen Fernewald-Blitzer im Haushalt eingeplant, doch Ordnungs- und Rechtsdezernent Frank Motschull beteuert, hier gehe es darum, die Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer an diesem bisher äußerst gefährlichen Verkehrsknotenpunkt zu erhöhen.

„In Kooperation mit der Polizei wurde diese Stelle nach schweren Unfällen bereits als Gefahrenschwerpunkt ausgemacht. Geschwindigkeitskontrollen haben teilweise exorbitante Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ergeben. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, war es dringend geboten, an dieser Stelle stationäre Messpunkte zu errichten“, meint Motschull.

Beweissammlung für Genehmigung

Die Pläne zur Errichtung der Starenkästen sind schon alt: Bereits 2008, nach einem tragischen Verkehrsunfall, bat die Polizei die Stadt, doch an den A2-Auffahrten zwei Blitzer aufzustellen. Um für die festen Starenkästen eine Genehmigung des NRW-Innenministeriums zu erhalten, sammelte die Stadt etliche Beweise.

Bei Probemessungen auf der Fernewaldstraße Ende Oktober 2013 wurden von 100.000 Fahrzeugen mehr als 20 Prozent mit Geschwindigkeiten von über 59 km/h festgestellt. 300 Fahrer waren sogar schneller als 100 Stundenkilometer. Wohlgemerkt: Das Tempolimit liegt hier nur bei 50.

Innenministerium erkennt Gefahrenstelle

Die Verstöße gingen weiter: In der vergangenen Woche fuhren von 102.000 Fahrern über 15.100 schneller als 59 km/h. 60 Fahrer rasten mit über 100 Stundenkilometern über die Straße. Die Geschwindigkeit des schnellsten Pkw war 116 km/h, die des schnellsten Lastwagens 104 km/h.

„Bei solchen Überschreitungsquoten geht das Innenministerium davon aus, dass hier eine Gefahrenstelle vorliegt“, sagt Stadtsprecher Martin Berger. Die zweite Radaranlage wird nun an der Einmündung Fernewald-/Kirchhellener Straße errichtet. Mit ihr soll die Unfallgefahr im Bereich der A2-Auffahrt Richtung Hannover reduziert werden.

Insgesamt fünf feste Blitzer

Wer auf der Fernewaldstraße beim Rasen erwischt wird, zahlt empfindliche Geldbußen: Fährt man bis zu 20 Stundenkilometer zu schnell, kostet dies bis zu 35 Euro; liegt man darüber, ist man ab 31 Stundenkilometer-Überschreitung mit mindestens 160 Euro und einem Monat Fahrverbot dabei.

Mit den beiden Fernewald-Starenkästen betreibt die Stadt insgesamt fünf feste Blitzanlagen: Zwei stehen an der Konrad-Adenauer-Allee, eine an der Dorstener Straße. Durch die verstärkten Geschwindigkeitskontrollen und eine bessere Verfolgung säumiger Bußgeldzahler will die Stadt jährlich eine Million Euro mehr an Einnahmen erzielen. 2012 waren es 1,922 Millionen Euro.