Oberhausen. Vier Radarkontrollen in einer Woche. Das schien den Anwohnern der Holtstegstraße in Oberhausen doch reichlich viel - vor allem, da sie in einer Tempo-30-Zone wohnen. Einige fragen sich, ob hinter dem Vorgehen der Polizei eine bewusste Schikane steckt. Die Stadt plant indes einen Ausbau der Straße.

Die Holtstegstraße in Barmingholten ist 850 Meter lang, eine Anliegerstraße am Stadtrand, die als Tempo-30-Zone von der Emmericher Straße bis nach Dinslaken führt.

Dass nun ausgerechnet an dieser im Grünen gelegenen Straße die Polizei gleich viermal in der vorletzten Woche Raser blitzte, wundert die Anwohner allerdings sehr. Einige vermuten gar Schikane. Denn die Barmingholtener liegen derzeit kräftig mit der Stadt im Clinch über einen geplanten Ausbau der Straße – zu dem auch verkehrsberuhigende Baumtore gehören sollen.

Vorwurf deutlich zurückgewiesen

Die Polizei Oberhausen weist den Vorwurf deutlich zurück. Natürlich wolle man die Anwohner nicht schikanieren, sagte ein Sprecher. Vielmehr sei es ein Anwohner gewesen, der die Polizei auf den Plan gerufen hatte. Denn wiederholt seien Lastwagen über die Holtstegstraße gefahren – obwohl das im hinteren Bereich gar nicht erlaubt ist.

„Wir haben den Anruf des Anwohners im Februar zum Anlass genommen, jetzt gezielt zu kontrollieren“, sagt ein Sprecher der Polizei. Kontrolliert wurden einerseits die Lastwagen, anderseits die Raser. Und auch wenn vier Radarkontrollen innerhalb nur einer Woche viel erscheine, „auf einen längeren Zeitraum gesehen ist die Holt­stegstraße sicher nicht häufiger kontrolliert worden als andere.“

Morgens gibt es schon einige Raser

Ein Anwohner der Straße bestätigt auch tatsächlich, gerade morgens fahre manch ein Autofahrer schon mal mit 70 Stundenkilometern durch die 30er-Zone. Tagsüber sei das Tempo der Fahrzeuge allerdings nicht auffällig hoch.

Die Stadt Oberhausen will die Holtstegstraße ausbauen – geplant sind Parkbuchten, aber auch Baumtore, die vorbeifahrende Autos bremsen sollen. Anwohner hatten sich gegen den Ausbau ausgesprochen, weil sie ihn für zu teuer halten.

In der Diskussion stand auch die Frage, ob die Straße neu gebaut oder ausgebaut wird. Entscheidend ist das für den Anteil, mit dem die Anwohner an den Straßenbaukosten beteiligt werden.