Oberhausen. . Kaum hatte die Polizei das Ende der Straßengang “United Tribuns“ in Oberhausen bekanntgegeben, herrscht schon Unsicherheit über diese Aussage. Laut Nachbarn der von den Tribuns ehemals angemieteten Gaststätte “Zum Bürgermeister“ zeigte dort ein 30 Mann starker Trupp in Kutte demonstrativ Präsenz.

Hat sich die zum kriminellen Rockermilieu gezählte Straßengang „United Tribuns“ in Oberhausen aufgelöst oder nicht? Darüber herrscht Verwirrung. Nach aktuellem Kenntnisstand der Oberhausener Polizei hat sich die hiesige Gruppe der United Tribuns aufgelöst. So sei deren vorläufige Schankkonzession für die an der Lothringer Straße zwischenzeitlich angemietete ehemalige Gaststätte „Zum Bürgermeister“ ausgelaufen. Unmittelbare Nachbarn indes haben andere Beobachtungen gemacht: Kaum dass die Polizei vergangene Woche das Ende der United Tribuns bekanntgegeben hatte, habe dort ein 30 Mann starker Trupp in Kutten demonstrativ Präsenz gezeigt.

„Nach unserem Kenntnisstand gibt es die United Tribuns in der bisherigen Form in Oberhausen nicht mehr“, sagt Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier. „Die Oberhausener Bestandteile haben sich aus der Gruppe gelöst“, ergänzt Kriminaldirektor Uwe Mainz. Ziel sei Berlin. Die Führung sei nach internen Streitigkeiten ausgestiegen.

"Wir lassen keine Gelegenheit aus, die Jungs zu kontrollieren"

Die Polizei wertet das als Erfolg des permanenten Kontrolldrucks auf Rocker. „Wir können nicht verhindern, dass sie sich hier ansiedeln, aber wir können verhindern, dass sie sich hier wohlfühlen“, sagt Wittmeier. Mainz: „Wir lassen keine Gelegenheit aus, die Jungs zu kontrollieren.“ Die Reaktion aus den Reihen der United Tribuns sei gewesen: „Uns reicht’s langsam.“

Razzia bei United Tribuns

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Dass die Straßengang sich aufgelöst hat, bezweifelt dagegen ein Leser, der Anwohner der Lothringer Straße ist. „Am Freitag gegen 19.30 Uhr haben sich rund 30 Personen aus der Gaststätte aufgemacht und sind die Straße auf und ab gegangen.“ Der Großteil der Männer habe dabei Kutten getragen, wie sie bei Rockerclubs üblich seien. Das Auftreten habe an die SA in Zeiten des Dritten Reiches erinnert.

Dieser Vorfall war der Polizei bislang unbekannt. „Davon hatten wir keine Kenntnis“, so deren Sprecher Axel Deitermann. „Es scheinen an diesem Abend aber auch keine Straftaten begangen worden zu sein.“ Die Vermutung liege nahe, dass Personen aus dem Umfeld der United Tribuns auf diese Weise Präsenz zeigen wollten.

Die Behörde rät: „Wenn sich Bürger verunsichert fühlen oder andere Beobachtungen machen, sollten sie sich an die Polizei wenden.“