Oberhausen. Die Straßengang United Tribuns zieht sich offenbar aus Oberhausen zurück. Nach Angaben der Polizei sind alle aus Oberhausen stammenden Mitglieder ausgetreten und haben ihre Kutten abgegeben, die Schanklizenz für das Vereinslokal ist ebenfalls abgelaufen. Als Grund führt die Polizei den “permamenten Kontrolldruck“ an.

Erst Ende des vergangenen Jahres hatte sie sich in Oberhausen niedergelassen, nun steht die Straßengang United Tribuns offenbar schon wieder vor dem Rückzug aus der Stadt: Wie die Polizei am Mittwochmittag mitteilt, sind alle aus Oberhausen stammenden Mitglieder ausgetreten und haben ihre Kutten abgegeben. Auch die vorläufige Schanklizenz für das geplante Vereinslokal an der Lothringer Straße in Styrum sei ausgelaufen.

Der "permanente Kontrolldruck", so heißt es aus dem Polizeipräsidium, "hat stark dazu beigetragen, dass sich die Mitglieder dieser Organisation nun aus Oberhausen zurück ziehen". Erst im Januar hatte die Polizei mit einer Hundertschaft eine groß angelegte Kontrollaktion gegen Mitglieder der United Tribuns durchgeführt und angekündigt: „Die müssen jetzt damit rechnen, öfter mal Besuch zu bekommen." 37 Personen wurden damals überprüft und ein Mitglied vorläufig festgenommen. Strafverfahren wegen Drogendelikten und Verstößen gegen das Waffengesetz wurden eingeleitet.

Regelmäßige Kontrollen der Rockerszene

Die Polizei hatte auch nach dieser Großkontrolle immer wieder Streifenwagen am Vereinslokal der Tribuns vorbeigeschickt, Personen und Fahrzeuge kontrolliert. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Kontrollen aller bekannten Gruppierungen rund um die so genannte "Rockerszene".

Denn in Oberhausen fühlen sich auch die Hells Angels und Bandidos heimisch. Durch die Ansiedlung der United Tribuns als dritte der Rockerszene zugeordneten Gruppierung in der Stadt sahen die Ordnungshüter von Anfang an "ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.“

Umso zufriedener ist man im Polizeipräsidium nun mit dem schnellen Rückzug der Straßengang. Ob sich die rund 40 Mitglieder der Oberhausener United Tribuns jetzt in einer anderen Stadt ansiedeln, kann oder will die Polizei nicht sagen. "Fest steht, wir sind froh, dass die Geschichte mit den Tribuns in Oberhausen so einen Verlauf genommen hat", so ein Sprecher.

Schutz der Bevölkerung

Auch den übrigen Rocker-Banden sagt die Polizei erneut den Kampf an: "Wir dulden keine rechtsfreien Räume und werden weiter schnell und konsequent gegen jedes gesetzeswidriges Verhalten vorgehen", macht Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier noch einmal deutlich.

"Bestimmte Gruppen ignorieren bewusst unsere gesellschaftlichen Grundwerte. Sie schotten sich ab und stellen ihre eigenen Regeln auf." Das lasse die Polizei nicht zu. Gemeinsam mit anderen Polizeibehörden und der Stadtverwaltung würden alle rechtlichen Möglichkeiten genutzt, um die Bevölkerung zu schützen.