Oberhausen. . Die Pläne von NRW-Umweltminister Johannes Remmel, die Menge des Biomülls bis 2015 deutlich zu steigern, bedeuten für die Stadt eine große Herausforderung.
Die Pläne von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne), die Menge des Biomülls bis 2015 auf bis zu 150 Kilo pro Kopf und Jahr zu steigern, dürften Oberhausen vor große Herausforderungen stellen. Gerade einmal sieben Kilo pro Kopf werden aktuell erreicht. „Ich gehe davon aus, dass 150 Kilo wohl eher für den ländlichen Raum angepeilt werden, in den Ruhrgebietsstädten sind wohl eher 70 Kilo die Zielmarke“, sagt Markus Werntgen, Fachbereichsleiter Abfallwirtschaft bei der Stadt. Aber selbst das hieße: Zehnmal so viele Grün- und Küchenabfälle wie derzeit müssten in Oberhausen gesammelt werden.
Wie das gehen soll, darüber machen sich Fachleute bei Stadt und WBO derzeit Gedanken: „Wir sind im Moment dabei, Vorbereitungen zu treffen, um das Abfallwirtschaftskonzept zu überarbeiten“, sagt Werntgen. Er rechnet damit, dass im letzten Quartal dieses Jahres ein Entwurf steht, der dem Rat zur Abstimmung vorgelegt werden könne. Aktuell gebe es noch keine konkreten Vorschläge, wie die Zielmarke erreicht werden könnte.
Qualität des Oberhausener Biomülls ist sehr gut
Momentan stellt sich die Situation in Sachen Biomüll so dar: Insgesamt 4000 Biotonnen unterschiedlicher Größe gibt es im Stadtgebiet. Im Vergleich: 55.000 Restmüllbehälter gibt es in Oberhausen. Die Haushaltsabdeckung ist also nicht gerade groß. „Dafür ist die Qualität des Oberhausener Biomülls sehr gut“, sagt Markus Werntgen und präzisiert: „Es gibt so gut wie keine Fehleinwürfe.“
Leerung im 14-täglichen Rhythmus
Biotonnen sind in folgenden Größen und zu folgenden jährlichen Gebühren erhältlich: 80 Liter für 97,35 Euro, 120 Liter kosten 146,02 Euro und eine 240 Liter Tonne 292,04 Euro.
Die Leerung erfolgt ausschließlich im 14-täglichen Rhythmus.
Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Biotonnenbesitzer ihre Grünabfälle auf freiwilliger Basis sammeln. Wer eine Biotonne ordert, weiß, was reingehört. Ein Biotonnenzwang könnte in dieser Hinsicht problematisch sein. „Ich bin mir auch nicht sicher, ob es gelingt, in Hochhäusern die Abfälle so zu trennen“, sagt Werntgen. „Wir sind motiviert, die Vorgaben des Umweltministeriums zu erfüllen, aber das Ganze muss umsetzbar sein. Man wird sehen müssen, was in einem so verdichteten Raum wie dem Ruhrgebiet tatsächlich machbar ist.“