Oberhausen. Bis 2021 sind knapp 40 Millionen Euro für die Schulsanierung in der Stadt nötig. Großes Ärgernis bleiben laut NRZ-Bürgerbarometer die Toiletten. Kurioserweise sind es eher die Eltern, die sich unzufrieden zeigen - und nicht die Schüler.
Es ist eines der dauerbrennenden Probleme an den Oberhausener Schulen: der Zustand der Toilettenanlagen. Mancherorts haben Schüler und Eltern angesichts der anrüchigen Zustände in den sanitären Anlagen zur Selbsthilfe gegriffen und eigene Toilettendienste auf die Beine gestellt.
Beim aktuellen NRZ-Bürgerbarometer kritisieren jetzt erneut viele Befragte den Zustand der Schulen und nahmen dabei betont Anstoß an der Verfassung der Toiletten. Der Chef der für die Schulgebäude zuständigen städtischen Dienstleistungstochter OGM, Hartmut Schmidt, räumt denn auch ein: „Das Problem ist schwer in den Griff zu bekommen.“
Bestand verfällt weiter
Die Stadt Oberhausen ist klamm, und das lässt sich am Gesamtzustand der Schulen ablesen. Dabei ist es beileibe nicht so, als legten Stadt und OGM die Hände in den Schoß, was die bauliche Verbesserung der Schulimmobilien betrifft: Einen dicken Batzen Geld konnte die Stadt zuletzt über das 2009 von der Bundesregierung aufgelegte Konjunkturpaket II in die Sanierung von Schulen, Kindertagesstätten und die Bildungsinfrastruktur stecken: insgesamt rund 14,8 Millionen Euro. Im Zuge der dadurch angestoßenen Sanierungen wurden auch 16 Toilettenanlagen an den damals noch 69 Oberhausener Schulen neu gemacht.
Bis zum Jahr 2021 müssten laut OGM aber insgesamt noch knapp 40 Millionen Euro fließen, um den gewünschten „Soll-Zustand“ aller Schulen zu erreichen. Doch dabei spielt die Zeit gegen die Stadt: Während an der einen Schule saniert wird, verfällt der Bestand an einer anderen weiter. Da heißt es manchmal spontan umzusteuern: In diesem Jahr sollten ursprünglich 2,5 Millionen in die Schulbausanierung fließen. Mitte des Jahres hieß es aber, dass die Sanierung der Gymnastikhalle der Robert-Koch-Schule, der Aula des Elsa-Brändström-Gymnasiums sowie der Fenster an Friedrich-Ebert-Realschule und Freiherr-vom-Stein-Gymnasium bis zum nächsten Jahr warten müssten, weil dringende Reparaturarbeiten etwa an undichten Schuldächern oder einem maroden Stützpfeiler der Luisenschule dringlicher waren.
Schüler sind oft nicht unzufrieden
Immerhin flossen 90.000 Euro an der Overbergschule sowie 80.000 an der Hartmannschule in die Sanierung der Toilettenanlagen. Im kommenden Jahr will die OGM die Sanitärräume der Dependance der Hirschkampschule an der Walsumermarkstraße (80.000 Euro), der Havensteinschule (90.000 Euro) sowie der Erich-Kästner-Schule (140.000 Euro) herrichten.
Viele Schüler selbst empfinden den Sanierungsdruck im Übrigen gar nicht so hoch. Im aktuellen NRZ-Bürgerbarometer zeigen sich knapp 80 Prozent der 14- bis 19-jährigen Befragten gar nicht unzufrieden mit dem Zustand der Oberhausener Schulen. Der Unmut herrscht in der Eltern-Generation. „Diejenigen, die die Schulen nutzen, sind am zufriedensten“, liest Schmidt daraus.