Oberhausen. Die Schüsse auf das 25-jährige Mitglied der Rockergruppe Bandidos am Sonntag auf der Bebel-/Roonstraße in Oberhausen haben bei Anwohnern Angst und Unsicherheit verbreitet. Ordnungsdezernent Frank Motschull versucht, die Bürger zu beruhigen.
Die Anwohner in Oberhausen sind nach den Schüssen auf das 25-jährige Mitglied der Rockergruppe Bandidos verunsichert. Ordnungsdezernent Frank Motschull versucht, die Bürger zu beruhigen. „Natürlich ist so ein Vorfall mehr als bedenklich. Aber wir gehen davon aus, dass für die Bevölkerung keine erhöhte Gefahr besteht, sondern dass es sich um interne Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Bandidos handelt“, sagt Motschull.
Lob des Polizeibeirates
Für die Stadt sei es schwer, im Vorfeld vorbeugend zu agieren. „Es besteht keine Pflicht, uns mitzuteilen, wenn jemand seine Räume oder Flächen an andere vermietet.“ Details über die Maßnahmen gegen Rocker verrät Motschull nicht.
Die Oberhausener Polizei hat jedenfalls direkt nach der Tat - noch in der Nacht - reagiert, verdeutlicht Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. Sofort wurden Verstärkungskräfte aus verschiedenen Städten angefordert.
Oberhausens Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier verspricht eine „Null-Toleranz-Politik“ und versichert: „Wir werden diese Gewalt nicht hinnehmen. Deswegen ist die Polizei an neuralgischen Punkten nun rund um die Uhr im Einsatz.“
Reaktionen der Rocker
Auch am Dienstagnachmittag bot sich Passanten wieder das eindrucksvolle Bild einer Phalanx von Polizei-Bullis vor dem Präsidium am Friedensplatz. Polizeibeamte des Spätdienstes besetzten die Wagen nach einer kurzen Einweisung im Präsidium, um sich an heiklen Stellen zu postieren. „Dazu gehören die Flaßhofstraße und die Umgebung“, sagt Wilming-Weber.
Reagiert haben auf den ganzen Rummel um ihre mutmaßlichen kriminellen Machenschaften und ihren Kampf um die Flaßhofstraße auch die Rocker selbst. Ein Mitglied der Hells Angels, das dort acht der 16 Häuser gepachtet hatte, hat die Gebäude abgegeben. Der neue Pächter soll zu keiner Rockergruppierung gehören. Doch unklar ist, ob der neue Pächter nicht mit einer Rockerbande sympathisiert.
Sicherheit durch Polizei
Schüsse auf Bandido-Mitglied
Mit dem Rockerstreit beschäftigte sich auch der Polizeibeirat in einer Sondersitzung am Dienstag. „Aus unserer Sicht macht die Polizei, alles, was möglich ist“, lobt Manfred Flore, der für die SPD im Beirat sitzt. Von der ersten Sekunde an sei sie das Problem ernsthaft und massiv angegangen.
Die verstärkte Polizeipräsenz vor den Toren der Flaßhofstraße nimmt einer der Hausbesitzer relativ gelassen hin. „Das gibt uns und den Gästen Sicherheit“, sagt er. Was er weniger schön finde, seien die starken Personenkontrollen: „Die verschrecken unsere Gäste.“