Oberhausen. . Gesamtschüler nehmen an Kompakt-Kurs über die Europäische Union teil. Vier Trainer der Schwarzkopf Stiftung bereiten auf Europawahlen 2014 vor.
Noch etwas schläfrig sitzen die Schüler der 10c der Heinrich-Böll-Gesamtschule (HBG) in Schmachtendorf im Stuhlkreis und lauschen den vier jungen Trainern. An diesem Mittwochmorgen wollen die Referenten den Jugendlichen die Europäische Union sowie Europa näher bringen und fragen: „EU? was ist das überhaupt?“
Was vorher nur für Berlin bestimmt war, erreicht nun unter anderem auch die Oberhausener Schüler. Seit Mai findet dieser dreieinhalbstündige EU-Kompakt-Kurs unter dem Motto „Europa verstehen“ auch in NRW statt. Durchgeführt wird das Projekt von der Schwarzkopf Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Zeitbild Verlag. Die Mercator Stiftung sowie das Europäische Parlament selber ermöglichen das Projekt, das 250 Schulen in NRW erreicht.
„Wir wollen den Schülern zeigen, dass die EU etwas ist, das uns alle betrifft. Dabei geht es nicht nur um Krisen, sondern darum, dass Europa auch Spaß machen kann“, erklärt eine der Trainerinnen, Leonora Yannakis (25).
Die Schüler tauen langsam auf
Vor den vier Referenten liegt eine Menge Arbeit, so scheint es. Obwohl sie Schüler der Heinrich-Böll-Europaschule sind, bringen die HBGler vorerst nur abschreckende Bildchen auf Zigarettenschachteln und die Fußball Europameisterschaft mit dem Tagesthema in Verbindung. Nichts Neues für die 25-jährige Trainerin. „Nach einer Weile tauen sie auf.“ Und tatsächlich bereits das erste Spiel bringt Auflockerung.
Die Schüler, aufgeteilt in zwei Arbeitsgruppen, sollen sich zu verschiedenen Fragen äußern, indem sie sich für eine von vier Antworten entscheiden. Dabei sollen sie sich in Ecke A, B, C oder D stellen. Keine Antwort ist falsch, begründen müssen die Schüler ihre Wahl trotzdem. „Damit die Schüler es auch verstehen, ist es wichtig, nachzuhaken. Jeder muss ran, auch der in der hintersten Ecke“, erklärt Yannakis.
Nahende Europawahl
„Was bedeutet dir an der EU am meisten?“ steht auf einer der Folien, die an die große weiße Board geworfen werden. Reisefreiheit, Friedenssicherung, kulturelle Vielfalt oder Wirtschaftliche Stärke Enrique und Jan schätzen die Reisefreiheit, Jacqueline sieht das Friedensabkommen als Basis für die übrigen drei Antworten.
Hintergrund des Kurses ist vor allem die nahende Europawahl im kommenden Jahr, erklärt Leonora Yannakis. „Wir wollen die Erstwähler für Politik interessieren und ihnen zeigen: ‘Mit meiner Stimme kann ich was bewirken’.“