Oberhausen.

Ein stolzes Alter erreicht in diesem Jahr die kath. Bücherei St. Antonius in Altstaden: 110 Jahre hat die wohl älteste Bücherei in Oberhausen auf dem Buckel und sieht dabei heute frischer aus denn je. Am Samstag, 19. Oktober, kann man sich von ihrem allerbesten Zustand selbst überzeugen, denn dann wird im Bernardushaus am Antoniusplatz das Bestehen kräftig gefeiert.

Aller Anfang war allerdings bescheiden: Gegründet wurde die Bücherei noch als „Buchausleihe“ mit gerade einmal fünf eingetragenen Lesern und 50 Büchern. Doch immerhin ging sie damit im damals noch nicht zu Oberhausen gehörenden Alstaden schon vier Jahre vor der Stadtbücherei an den Start.

Die kleine Bücherei ist sehr aktiv

Ideenreich und emsig war man hier schon immer: Während der Kriegszeit mussten die Bücher auch mal in den Waschkeller des nahen Kindergartens – der Betrieb ging natürlich weiter. Stetig lockt die kleine Bücherei mit neuen Ideen an den Antoniusplatz: Sei es mit einer eigenen kleinen Buchmesse, einer Nacht der Bibliotheken, Lese- und Gesprächskreisen, mehreren Vorlesetagen gemeinsam mit dem WDR. Sogar ein Wahllokal für junge Menschen unter 18 Jahren richtete man hier ein.

2011 bekam die St. Antonius-Bücherei einen neuen Anstrich, an der Menge – mehr als 4000 Medien, ein großes Angebot an Hörbüchern und eine gepflegte Kinderabteilung bietet sie an – kann man jedoch aus Platzgründen wenig ändern. „Dafür haben wir als erste Bücherei die E-Books eingeführt, noch vor der Stadtbibliothek“, sagt Helmut Krebs, verantwortlich für Projekte der Bücherei, nicht ohne Stolz.

Umsonst ausleihen

Heutzutage ist das Ausleihen von gedruckten, gebundenen und virtuellen Papierblättern übrigens kostenlos, ebenso wie der Leseausweis. Das galt zu den Anfangszeiten nicht, außerdem war dies zunächst auch nur den Mitgliedern der Gemeinde vorbehalten.

Mehr zu der bemerkenswerten Geschichte der St. Antonius-Bücherei erfährt man am kommenden Samstag ab 18 Uhr vor Ort. Den Abend leitet Stadtdechant Peter Fabritz mit einer kleinen Ansprache ein. In einer Gedichtslesung kommt die ehemalige Leiterin Irmgard Mentgen zu Wort, bevor Helmut Krebs die vergangenen 110 Jahre mit Dokumenten und Bildern unterhaltsam Revue passieren lässt. Zugleich eröffnet die Ausstellung mit Büchern rund um das Geburtsjahr der Bücherei im Jahr 1903. Ein Imbiss zum Ausklang rundet den Abend ab.

Ein kleines Schmankerl sollte man sich nicht entgehen lassen: nämlich, wenn der Stadtdechant persönlich in die Tasten eines Klaviers greifen wird.