Oberhausen. . Industrie- und Handelskammer ehrt ihre Jahrgangsbesten in der Luise-Albertz-Halle. Auch Martin Bujnoch, 24 Jahre alt, aus Oberhausen gehört dazu.
Durch die geöffneten Türen des Stadthallensaals dringt Stimmengewirr. Junge Erwachsene stehen dort, an die 200, gekleidet in dunklen Anzügen und Blousons – geschäftsmäßig stehen sie da und doch hat ihr Stimmengewirr, der letzte Handstrich über Krawatte oder Frisur, etwas von den Minuten vor einer Zeugnisvergabe.
Dabei haben diese jungen Menschen längst ihre Noten: Sie sind die Besten ihres Abschlussjahrgangs, 207 Nachwuchskräfte, die ihre Ausbildung mit der Note „sehr gut“ bestanden haben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) ehrt traditionell ihre Jahrgangsbesten mit Musik und großem Empfang, in der Oberhausener Luise-Albertz-Halle. Dazu gehört, drei besonders gute Leute aus den drei IHK-Städten Essen, Mülheim und Oberhausen vorzustellen – 2013 könnten die drei Besten der Besten unterschiedlicher kaum sein.
Die Kurbel half weiter
Da ist Martin Bujnoch, 24 Jahre alt, aus Oberhausen. Einer, der nicht aufgegeben hat. Immer weiter habe er Bewerbungen geschrieben, nachdem er mit dem Fachabitur vom Berufskolleg keine Lehrstelle gefunden hatte. Über das katholische Jugendwerk „Die Kurbel“ bekam er schließlich eine geförderte Praktikumsstelle beim Discounter Netto, die ihn auf eine zweijährige Berufsausbildung zum Verkäufer vorbereitete. „Jetzt mache ich mein drittes Jahr zum Kaufmann im Einzelhandel“, sagt Bujnoch. „In der Firma will ich bleiben, mein Chef ist gut drauf.“
Für ausgesprochen falsch halte er es, sagt Felix Christopher Jeschonek aus Mülheim, dass jeder Abiturient gleich meint, auch studieren zu müssen. „Es gibt so viele, die besser für eine Ausbildung geeignet wären.“ Er kann das gut sagen: Jeschonek hat Jura studiert, aber nicht zu Ende gebracht. Stattdessen ging er zur Fragol GmbH & Co. KG, einem Lieferanten von Schmierstoffen, wo der 30-Jährige seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann nun als Jahrgangsbester abgeschlossen hat. „Das war damals die richtige Entscheidung.“
Ergebnis von Teamwork
Lara-Kristin Baszok aus Essen hatte von Anfang an eine klare Vorstellung, wo sie beruflich hin möchte. Neben ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau bei RWE in Essen hat sie zielstrebig Betriebswirtschaftslehre studiert – und ist trotz Doppelbelastung eine der Besten der Besten.
Das Ergebnis von Teamwork, sagt die 23-Jährige. „Es gab eine ganze Gruppe von Azubis, mit denen ich mich ausgetauscht habe, wir haben viel telefoniert, uns etwas angestachelt, so hat es geklappt.“ Mit ihrem noch ausstehenden BWL-Abschluss an der Uni will Baszok weiterstudieren.