Oberhausen. Initiative will jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss eine betriebliche Umschulung ermöglichen. Agentur für Arbeit und Jobcenter Oberhausen suchen Unternehmen mit passenden Angeboten.

Während der demografische Wandel dafür sorgt, dass sich für qualifizierte Kräfte neue Berufschancen ergeben, ist insbesondere eine Gruppe von dieser Entwicklung abgehängt: Menschen ohne Berufsabschluss. Sie sind schon heute überproportional von (Langzeit-) Arbeitslosigkeit, prekären Beschäftigungsverhältnissen und niedrigem Einkommen betroffen.

Neue Perspektive möglich

Hier setzt die Initiative „AusBildung wird was – Spätstarter gesucht“ an. Sie will insbesondere jungen Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren ohne Berufsabschluss eine neue Perspektive durch eine betriebliche Umschulung ermöglichen. Das gleiche gilt auch für gering qualifizierte Arbeitnehmer, die einen festen Job haben.

Ein Spätstarter ist zum Beispiel der 29-jährige Oberhausener Basti Ewertz. Nach dem Hauptschulabschluss und einer abgebrochenen Ausbildung zum Altenpfleger hielt er sich mit Aushilfsjobs und Helfertätigkeiten über Wasser: „Ich habe keine unbefristete und vor allem ausreichend bezahlte Stelle finden können.“ Ihm wurde klar, dass er schnell reagieren musste, um dauerhaft im Berufsleben Fuß fassen zu können. „Also sprach ich mit meiner Arbeitsvermittlerin und fragte nach Möglichkeiten, auch in meinem Alter noch einen Beruf zu erlernen.“

Eignungstest stellt Fähigkeiten fest

Nachdem mit der Vermittlerin alles besprochen war, unterzog er sich einem Eignungstest in der Agentur für Arbeit, um seine Fähigkeiten für eine Umschulung festzustellen. Gerne würde er nun eine Ausbildung zum Industriemechaniker machen.

Hoffnung auf Umschulungen

„Dann hätte ich eine tolle Perspektive und würde meinem Ziel, einen sicheren und gut bezahlten Beruf zu erlangen, näher kommen. Ich hoffe, dass ich einen Betrieb finde, der mir eine Einzelumschulung ermöglicht“, sagt der junge Oberhausener.

Die Herausforderungen des sich verändernden Arbeitsmarktes und die Umsetzung der Spätstarter-Initiative können Agentur für Arbeit und Jobcenter also nicht alleine stemmen. Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur, und Annette Gleibs, Geschäftsführerin des Jobcenters, appellieren: „Wir brauchen Unternehmen an unserer Seite, um junge Erwachsene mit passenden Angeboten qualifizieren zu können.“