Oberhausen.

Die Mehrheit des Rates hat mit Stimmen von SPD, Grünen und FDP den Rücken des umstrittenen Managers der städtischen Alteneinrichtungen ASO, Udo Spiecker, gestärkt – doch durch die Versammlung der Stadtverordneten geht ein tiefer Riss bei der Frage, ob der Geschäftsführer unhaltbare Zustände in der Belegschaft zu verantworten hat. CDU und Linke stimmten jedenfalls geschlossen für die von den Linken beantragte Absetzung des ASO-Chefs.

Vielzahl an Arbeitsprozessen

„Wir haben kein Vertrauen in Herrn Spiecker mehr. 44 Arbeitsgerichtsprozesse in fünf Jahren, mehrere Dienstaufsichtsbeschwerden und seit 1998 anhaltende Konflikte und Diskussionen um Spiecker – deshalb ist die Ablösung von Spiecker sachlich gerechtfertigt“, sagte CDU-Fraktionschef Daniel Schranz. Linken-Ratsherr Jens Carstensen begründete den Absetzungsantrag mit dem hohen Krankenstand, der Vielzahl an Arbeitsprozessen und den angeblich steigenden Bettenleerstand in den drei ASO-Altenheimen. „Um weiteren Schaden abzuwenden, ist ein Neuanfang zwingend erforderlich.“

Dagegen sprachen SPD, Grüne und FDP von einer jahrelang anhaltenden ungerechtfertigten Kampagne gegen Spiecker. „Die Einrichtung soll über die Person Spiecker getroffen werden – so werden Arbeitsplätze gefährdet. In der Öffentlichkeit wird das falsche Bild erzeugt, dass Menschen hier nicht angemessen gepflegt werden. Die Kampagne gegen Spiecker kommt alle fünf Jahre wieder und fällt dann immer wieder in sich zusammen“, sagt FDP-Fraktionschef Hans-Otto Runkler. Genauso wie Runkler kritisiert Grünen-Ratsfrau Stefanie Opitz: „Im zuständigen Gremium, dem ASO-Aufsichtsrat, hat man geschwiegen.“

Schmutz- und Schundkampagne

SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer urteilt: „Das ist eine Schmutz- und Schundkampagne ohnegleichen. Da werden Vorwürfe anonym und ohne Belege erhoben – und wenn man die nachprüft, dann zeigt sich: Sie sind völlig haltlos.“ Einige Gerichtsverfahren habe die ASO zwar verloren, aber auch einige gewonnen. Die Kampagne habe bei den ASO-Heimbewohnern zu einer großen Verunsicherung geführt. „Die erfolgreiche Arbeit der ASO wird hier diffamiert.“ Der Absetzungsantrag sei „durchsichtig und beschämend“. Die CDU mache hier nur Show.

Diese These wies CDU-Ratsherr Hans-Jürgen Nagels zurück: „Wir sind in echter Sorge um die ASO.“