Oberhausen. 221 Angestellte der städtischen Alteneinrichtungen Oberhausen (ASO) haben ihre Arbeitsstelle bewertet. Auslöser für die Befragung war die öffentlich geäußerte Kritik an der Arbeitsatmosphäre. Der Geschäftsführer Spiecker kritisiert die Umfrage als Feldzug gegen ihn, Verdi weist diese Kritik zurück.
Die Fragebögen an die Beschäftigten, die wegen angeblichen Mobbings und schlechtem Betriebsklima in den städtischen Alteneinrichtungen Oberhausen (ASO) verteilt wurden, sind eingesammelt. 221 Bögen wurden abgegeben – mehr als 50 Prozent der Belegschaft habe mitgemacht, heißt es bei Verdi. In dieser Beteiligung sieht Verdi-Bezirkschefin Henrike Greven schon einen Erfolg: „Uns geht es darum, die Situation im Betrieb aufzunehmen.“ Das Ergebnis wird erst am 5. Juni bekannt gegeben.
Unumstritten ist diese Fragebogen-Aktion von Verdi-Vertrauensleuten nicht. Darin können sich die Angestellten der ASO namentlich oder anonym etwa darüber äußern, ob die Arbeitszeitgestaltung sehr belastend oder die Leistungsbeurteilung durch die Geschäftsführung gerecht sei. Heikle Punkte werden ebenfalls angesprochen, etwa die Zahl der Abmahnungen, den wertschätzenden oder willkürlichen Umgang mit Mitarbeitern sowie das Betriebsklima
ASO-Geschäftsführer kritisiert Umfrage
Gerade über die Arbeitsatmosphäre und übermäßig viele Abmahnungen hatten sich Teile der Belegschaft in der jüngsten Vergangenheit öffentlich beschwert. Dabei stand besonders der ASO-Geschäftsführer Udo Spiecker in der Kritik.
Spiecker stellte sowohl die anonyme Befragung seiner Angestellten in Frage, als auch die Intention der Akteure. Bei den Verdi-Vertrauensleuten werde ein persönlicher Rachefeldzug gegen ihn geführt. Es sei nicht überprüfbar, wer die Bögen ausgefüllt hätte, kritisierte er die Abwicklung der Umfrage.
Streit um ASO-Vertrauensleute
Verdi-Geschäftsführerin Greven weist solche Vorwürfe empört zurück: „Es gibt keinen persönlichen Feldzug gegen Herrn Spiecker. Die Vertrauensleute gibt es bei der ASO seit vielen Jahren. Sie sind legitim gewählt und haben sogar einen eigenen Schaukasten im Betrieb.“ Neu sind die jetzt geäußerten Vorwürfe nicht.
Bereits 1998 brachte eine ÖTV-Umfrage unter den Mitarbeitern der ASO kritische Ergebnisse ans Tageslicht. Das Betriebsklima beurteilten 33,6 Prozent als schlecht, 39 Prozent als teils, teils.
Den Führungsstil der Werkleitung nannten 56,8 Prozent autoritär und 33,5 Prozent bürokratisch. Nur 8,1 Prozent fanden die Leitung kooperativ. Die Zusammenarbeit mit Vorgesetzten läuft nicht gut, urteilten 36,7 Prozent. Die Werkleitung hatte damals schon Udo Spiecker inne.