Über das Verhalten der Gewerkschaft Verdi im anhaltenden Belegschafts-Konflikt der Alteneinrichtungen ASO zeigte sich nun die Vorsitzende des ASO-Aufsichtsrates Kirsten Oberste-Kleinbeck (SPD) enttäuscht.
„Ein offenes Gespräch, das die öffentlich geäußerten Vorwürfe über das Betriebsklima in der städtischen Alteneinrichtung aufarbeiten sollte, hatte sich der Aufsichtsrat gewünscht, als er neben dem Betriebsrat, auch die Verdi-Vertreter in die Aufsichtsratssitzung einlud. Doch daraus wurde nichts. Zum Bedauern des Aufsichtsrates folgten weder Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Henrike Greven noch die eingeladenen Vertrauensleute der Einladung, um Argumente auszutauschen.“
Als Ergebnis der Aufsichtsratssitzung hält Oberste-Kleinbeck fest, dass „der Aufsichtsrat die Verdi-Mitgliederbefragung in den ASO-Alteneinrichtungen in ihrer Aussagekraft für fragwürdig“ hält. So sei weder die Durchführung noch die Art der Befragung geeignet gewesen, eine seriöse Beurteilung der Situation der Beschäftigten der ASO zuzulassen, urteilt das Kontrollorgan. Die Fragestellung sei an vielen Stellen hoch suggestiv und manipulativ gewesen. „Antwortmöglichkeiten wie etwa, eine Abmahnung habe ich Gott sei Dank noch nicht erhalten, leiteten den Befragten bereits zu einer vorgefassten Meinungsäußerung.“
Zu anderen Schlüssen als die Umfrage der Gewerkschaft seien auch die Vertreter des ASO-Betriebsrates gekommen. „Diese machten deutlich, dass in der ASO kein Klima der Angst herrsche – anders als in den vergangenen Wochen von einigen ASO-Aufsichtsratsmitgliedern der CDU behauptet. Auch die Vorwürfe gegen den Geschäftsführer hält der Betriebsrat für ungerechtfertigt. Kampagnen einiger Belegschaftsangehöriger, die bei der Rats-Opposition scheinbar auf fruchtbaren Boden fielen, gefährdeten vielmehr das Image der ASO und damit die Arbeitsplätze aller Mitarbeiter.“
Mit Besorgnis reagierte der Aufsichtsrat auf die Ausführungen des Betriebsrates, dass die Verunsicherung der Beschäftigten zugenommen habe und appellierte an alle Beteiligten, das konstruktive Gespräch mit der Geschäftsführung zu suchen.