Oberhausen. Vermieter müssen Geräte, die den Energieverbrauch für Warmwasser messen, bis zum Jahreswechsel einbauen. Die Kosten dafür können sie umlegen.
Oberhausener Mieter in Mehrfamilienhäusern mit zentraler Warmwasseraufbereitung müssen im kommenden Jahr mit einer Mieterhöhung rechnen. Grund dafür ist der verpflichtende Einbau eines separaten Wärmezählers, der den Energieverbrauch für Warmwasser präzise misst. Vermieter können diesen als Modernisierungsmaßnahme verbuchen und dementsprechend elf Prozent der Kosten auf die jährliche Miete umlegen.
„Mehr Transparenz kostet nun mal leider auch mehr“, so Jochen Schütz, Geschäftsführer des Eigentümerverbands Haus & Grund in Oberhausen. Er verweist dabei zugleich auf die Vorzüge der separaten Wärmezähler. „Bislang ist der Energieverbrauch für Warmwasser nach einer physikalischen Formel berechnet worden, die kein Normalbürger nachvollziehen kann. Dies wird für die Mieter künftig deutlich klarer werden.“
Langfristig sollen Kosten gespart werden
Und André Hoffmann vom zuständigen Mieterschutzbund Mülheim und Umgebung ergänzt: „Auch wenn im ersten Moment einmal zusätzliche Kosten anfallen, geht es bei der ganzen Sache ja darum, langfristig Energie und damit auch Kosten einzusparen.“ Die glasklare Aufschlüsselung der Warmwasserkosten soll nämlich zu einem stärkeren Bewusstsein für den eigenen Energieverbrauch bei den Mietern führen.
Wie hoch die mögliche Mieterhöhung im Einzelfall ausfallen kann, ist pauschal nicht zu sagen. Von Oberhausener Fachbetrieben ist aber zu vernehmen, dass Einbau und erstmalige Eichung der Wärmezähler durchschnittlich etwa 150 bis 250 Euro kosten. Daraus würde sich insgesamt 27,50 Euro ableiten, die auf die jährliche Miete aufgeschlagen werden könnten. „Hinzu kommen noch die laufenden Kosten für Wartung und Eichung der Zähler. Diese können die Vermieter komplett umlegen“, so Schütz.
Fristüberschreitung heißt Mietkürzung
Wer schon heute von dieser neuen Vorgabe der Heizkostenverordnung profitiert, sind die Oberhausener Heizungsinstallateure. Sie können sich derzeit über besonders volle Auftragsbücher freuen. „Im Herbst zu Beginn der Heizsaison sind unsere Kollegen naturgemäß viel auf Achse. Aber in diesem Jahr kommt durch die Wärmezähler-Pflicht sicher noch mal eine Schippe oben drauf“, sagt Franz Sonderfeld, Obermeister der Innung für Sanitär und Heizungstechnik Oberhausen.
Ein Grund, warum sich die allermeisten Hausbesitzer intensiv um den fristgerechten Zähler-Einbau bis Jahresende bemühen: Wer diesen Stichtag verpasst, muss von seinen Mietern unter Umständen Mietkürzungen in der Höhe von 15 Prozent in Kauf nehmen.