Oberhausen- . Anhaltende Kälte: Örtliche Händler berichten von einer wachsenden Zahl an eiligen Bestellern. Preise sind aktuell leicht gefallen.

Angesichts der anhaltenden Kälte geht in vielen Oberhausener Haushalten das Heizöl zur Neige. Örtliche Händler berichten von einer wachsenden Zahl an eiligen Bestellern. Den Trend bestätigt der Heizölhandelsverband NRW. Immerhin: Der Zeitpunkt dafür, Heizöl zu ordern, könnte noch schlechter sein. Zwar liegen die Preise grundsätzlich auf einem hohen Niveau – sie haben zuletzt aber leicht nachgegeben. In Oberhausen wird nach Verbandsangaben etwa jeder vierte Haushalt mit Öl beheizt.

„Es ist gut zu tun“, sagt die Osterfelder Händlerin Erika Becker. Sie schickt ihren Tankwagen derzeit vielfach zu, wie sie es nennt, „Kaltkunden“, denen das Heizöl ausgeht. Vielfach bestellen die Verbraucher zu spät: „Erst dann, wenn sie unter der Brause stehen und kein heißes Wasser mehr kommt“. Mit ihrem kleinen 5000-Liter-Tankwagen bedient sie eine Nische und kommt in jede Stichstraße.

2012 war teuerstes Jahr

Und auch der zweite Händler mit Sitz in Oberhausen, Knopp-Grupe Heizöl, hat es verstärkt mit Nachbestellern zu tun. An einem Tag etwa orderten drei Viertel der Besteller im Notdienst Heizöl, weil ihre Tanks leer waren. „Es gibt sehr viele Kunden, die sagen: ‘Ich gucke mal, wie weit ich komme’“, weiß Dieter Grupe, der mit einem 40.000-Liter-Tankwagen unterwegs ist. Ein Teil der Kundschaft hat sich dabei verspekuliert und ist mit der getankten Menge nicht über den Winter gekommen.

Tipps für Verbraucher

Ist Heizöl im Sommer billiger als im Winter? Laut Händler Dieter Grupe ein seit Jahrzehnten überholter Irrglaube. „Die Hauptpreise werden an der Börse in New York gemacht.“ Zuletzt drückten Sorgen um Euro-Wackelkandidat Italien den Preis.

Tank nicht auf einen Schlag voll machen, sondern mehrmals im Jahr kleinere Partien bestellen. Das rät Sabine Link, Geschäftsführerin des Heizölhändlerverbands NRW. So gleichen Verbraucher Preisspitzen aus.

Spitz rechnen bei Sammelbestellungen mit Nachbarn: Sonst profitieren dabei nur die kleineren Abnehmer, während die größeren draufzahlen.

„Die Preissensibilität ist größer geworden“, so Grupe. Er hat Kunden, die mehrmals in der Woche den Preis abfragen. Tatsächlich wird Heizöl für Hausbesitzer und Mieter laut einer Studie des Forschungsbüros EnergyComment im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen zu einer immer größeren Belastung. 2012 war demnach das teuerste Jahr aller Zeiten. Die Kosten für die Füllung eines 3000-Liter-Tanks stiegen im Bundesdurchschnitt auf 2700 Euro und lagen damit um rund die Hälfte höher als noch vor zehn Jahren. Für eine durchschnittlich gedämmte 70-Quadratmeter-Wohnung betrug die Heizölrechnung 2012 laut der Studie 945 Euro.

Preis ist um 2,5 Prozent gefallen

Wer jetzt nachbestellen muss, hat es aber mit leicht fallenden Notierungen zu tun. Der von den internationalen Märkten diktierte Preis ist laut Statistischem Bundesamt im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gefallen. Branchenangaben zufolge liegt das Preisniveau aktuell bis zu fünf Prozent unter dem Vorjahr.

Am gestrigen Mittwoch gaben die Preise zunächst weiter nach. Wer in Oberhausen normales Heizöl bestellte, zahlte dem Internetportal Caloneo.de zufolge beim Händler Total Mineralöl GmbH 86,81 Euro je 100 Liter inklusive Mehrwertsteuer bei einer Abnahme von 3000 Litern, also insgesamt rund 2600 Euro.