Oberhausen. Nach der neuen Wohnungsmarktanalyse des Immobilien-Eigentümers LEG müssen Oberhausener Mieter immer mehr für ihre Wohnungen zahlen. Dabei geben Mieter fast 20 Prozent ihres Einkommens für die Warmiete inklusive Nebenkosten aus. Allerdings wurde der Negativtrend bei Neuvermietungen gestoppt.

Die Oberhausener Mieter müssen immer mehr Geld für ihre Wohnung ausgeben. Das hat die neue Wohnungsmarktanalyse des Immobilien-Eigentümers LEG zum Stadtgebiet Oberhausen ergeben.

Für die Warmmiete, also inklusive der Nebenkosten wie städtische Gebühren und Heizung, gaben die Oberhausener im vergangenen Jahr bereits knapp 20 Prozent ihres Haushaltseinkommens aus. Drei Jahre zuvor waren dafür noch 18,2 Prozent ausreichend.

Im Schnitt 588 Euro Warmmiete

Im Schnitt müssen die Mieter für ihre Oberhausener Wohnung 588 Euro aufbringen (Warmmiete), das sind 33 Euro mehr im Monat als 2009. Im Jahr macht das immerhin Mehrkosten von fast 400 Euro aus.

Zugleich gibt es wie in anderen deutschen Städten den Trend zu größeren Wohnungen. Im vergangenen Jahr wurden auf dem Markt Wohnungen angeboten, die durchschnittlich 71 Quadratmeter aufwiesen – das sind knapp vier Quadratmeter mehr als 2009.

Insgesamt ziehen die LEG-Gutachter ein recht positives Bild zur Vermietungslage in Oberhausen. Dabei hatte Karl Wolters, Ehrenpräsident des hiesigen Eigentümer-Verbands „Haus und Grund“, bei einer CDU-Diskussionsveranstaltung kürzlich noch scharf geurteilt: „Der Wohnungsmarkt in Oberhausen ist schon längst gekippt. Oberhausen ist kaputt, schlimmer geht es nicht mehr. Das trifft uns alle.“

Gute Qualität zahlt sich aus

Die LEG-Analytiker sehen dagegen zumindest bei Neuvermietungen den drei Jahre lang anhaltenden Abwärtstrend bei den Mieten gestoppt: „Bemerkenswert ist, dass die Oberhausener Wohnungsanbieter 2012 mit höheren Mietpreisen an den Markt gingen als in den Jahren zuvor.“ Die mittlere Angebotsmiete sei um 2,1 Prozent auf 5,24 Euro monatlich pro Quadratmeter geklettert.

Dass es sich für Eigentümer lohnt, in ihren Immobilienbestand zu investieren, zeigt sich auch in der Beobachtung der LEG-Profis, wie sehr sich Qualität auszahlt. „Kräftiger als alle anderen Marktsegmente erhöhten sich die Quadratmeterpreise für hochwertigen Wohnraum.“ Wer in eine gute Wohnung ziehen will, musste im vergangenen Jahr 7,34 Euro pro Quadratmeter blechen – das ist innerhalb nur eines Jahres ein Anstieg von 4,4 Prozent. Dagegen waren 2012 einfach gelegene Mietobjekte mit durchschnittlicher Ausstattung für 4,17 Euro pro Quadratmeter im Angebot – nur 0,2 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Damit scheint SPD-Vize und Ex-Kämmerer Bernhard Elsemann Recht zu haben. Er entgegnete Wolters nach seinem Negativurteil trocken: „Vermieter müssen investieren, dann haben sie auch weniger Leerstände und finden Mieter.“