Oberhausen. Seit zehn Jahren sind die Mieten in Oberhausen stabil. Jetzt warten die Bürger auf den neuen Mietspiegel: Der sollte eigentlich bereits im März veröffentlicht werden, kommt aber doch erst im Sommer. Noch ist unklar, ob die Mieten dann teurer werden.
Seit gut zehn Jahren hat es kaum nennenswerte Veränderungen bei den Nettokaltmieten im freifinanzierten Wohnungsbau gegeben. Denn die aktuell gültige Übersicht aus dem Jahre 2011 stützt sich auf Daten, die seit 2003 nicht verändert wurden. Im Sommer soll nun ein neuer Mietspiegel herausgegeben werden. Ob er höhere Quadratmeterpreise enthält, kann Stadtsprecher Uwe Spee noch nicht sagen.
Geplant war die Veröffentlichung bereits für März. Doch die Sache hat sich verzögert. „Wir erstellen erstmals einen sogenannten qualifizierten Mietspiegel, der wissenschaftlichen Grundsätzen genügt“, erklärt Spee. Bei der Erstellung wirkten diesmal nicht nur Vertreter von Stadt, Wohnungsgesellschaften, Mieter- und Eigentümerverbänden mit, es wurden auch 15.000, nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger angeschrieben und gebeten, einen umfangreichen Fragenkatalog auszufüllen und an die Stadt zurückzuschicken. Die Rücklaufquote war sehr gut: 45 Prozent antworteten.
Mieter benoten Zustand des Hauses
Dabei wurde nach Einzugsdatum, Höhe von Grundmiete und Nebenkosten sowie Wohnungsgröße ebenso gefragt wie nach durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen.
Auch sollten die Bürger Angaben dazu machen, wie sie den Zustand von Hausfassade, Treppenhaus, Elektroanschlüssen, Sanitäreinrichtungen, Wandfliesen und Fußbodenbelägen bewerten: überwiegend einfach, überwiegend mittel oder überwiegend gehoben. Auch die Wohnlage – einfach, mittel oder gut – sollten sie einschätzen.
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So kosten die meisten kleinen Wohnungen (50 Quadratmeter) im Altbau vor 1948 ohne Balkon in mittlerer Wohnlage zwischen 200 Euro bis 240 Euro kalt im Monat. Mit Balkon sind diese Wohnungen, gebaut von 1974 bis 1990, zwischen 250 Euro und 300 Euro zu haben.
Neuer Mietspiegel noch vor der Sommerpause
Mittelgroße Wohnungen mit 70 Quadratmetern (Baujahr vor 1948) kosten 270 bis 320 Euro, für neuere Wohnungen (1974 bis 1990) mit Balkon sind Mieten zwischen 340 Euro bis 400 Euro aufzubringen.
100 Quadratmeter große Wohnungen in mittlerer Lage kosten zwischen 365 und 435 Euro (vor 1948 gebaut ohne Balkon) oder zwischen 460 bis 540 Euro (von 1974 bis 1990 gebaut, mit Balkon).
Ob der neue Spiegel höhere Durchschnittsmieten enthält, konnte Spee noch nicht sagen. Der Planungsausschuss will ihn noch vor der Sommerpause beschließen. Solange hat der derzeitige Bestand. Er kann im Internet eingesehen werden (PDF-Dokument).