Oberhausen. .

Rund zehn Prozent der Oberhausener Achtklässler haben wenige bis gar keine Kenntnisse in den Fächern Mathematik und Deutsch. Das zeigen die Ergebnisse der Lernstandserhebungen aus dem Frühjahr dieses Jahres.

Schüler der achten Klassen aller Schulformen müssen landesweit an den einheitlichen Prüfungen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch teilnehmen. Neun beziehungsweise zehn Prozent der Oberhausener Schüler erreichen in den Kategorien „Mathe“ und „Deutsch Lesen“ nur das Niveau 1: Im ersteren Fall heißt das, sie können nur einfache Berechnungen durchführen. Bei „Deutsch Lesen“ bedeutet das: Schüler können einzelne Hauptgedanken eines Textes erfassen. „Hier dürfte kaum Ausbildungsfähigkeit gegeben sein“, meint der auch für Oberhausen zuständige FDP-Landtagsabgeordnete Ralf Witzel. Auf seine Anfrage hin hat die Landesregierung die aktuellen Daten zu den Oberhausener Lernstandserhebungen herausgegeben.

Realschüler schneiden besser ab als Gesamtschüler

Auffällig bei den Zahlen: Realschüler schneiden in allen drei Fächern im Bereich der höheren Niveaus durchweg besser ab als Gesamtschüler – auch besser als die Schüler aus den Erweiterungskursen der Gesamtschule, von denen viele Schüler nach der zehnten Klasse in die Oberstufe wechseln. Und auch auf den unteren Niveaustufen schneiden Realschüler besser als Gesamtschüler ab, sie sind dort weniger vertreten (Beispiel: bei „Deutsch Lesen“ landen 3 Prozent der Realschüler auf Niveau 1, aber ganze 26 Prozent der Grundkurs-Gesamtschüler erreichen nur dieses Niveau und 7 Prozent der Erweiterungskurs-Gesamtschüler).

Dass Schulen im Land mit unterschiedlichem Schülerklientel zu tun haben, wird bei der Statistik berücksichtigt. So werden die Schulen zentral vom NRW-Schulministerium in fünf verschiedene Standorttypen eingeteilt. Die Typologisierung berücksichtigt zum Beispiel den Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund oder von Schülern, deren Eltern arbeitslos sind. Die Hälfte aller 16 weiterführenden Schulen in Oberhausen wird danach dem ungünstigsten Standorttyp zugeteilt, noch einmal sechs Schulen arbeiten unter den zweitungünstigsten Bedingungen. Gute und sehr gute Standort-Bedingungen gibt es hier laut Ministerium gar nicht. Witzel befürchtet: „Das ist eine Beruhigungspille, auf der sich Schulen auch ausruhen könnten.“