Oberhausen. Land NRW fördert Oberhausen mit 64.000 Euro. Positives Zwischenfazit des Modellvorhabens. Andreas Stahl vom zuständigen Büro für Chancengleichheit hat die Idee einer zentralen Präventionsstelle am Ende des Projektes.
Das Ziel kann kaum höher gesetzt sein: Mit dem Titel „Kein Kind zurücklassen“ hat das Land NRW im vergangenen Jahr ein ambitioniertes Modellvorhaben aufgelegt und fördert Oberhausen mit 64.000 Euro. Der Hintergrund ist, dass nach wie vor zu viele Kinder in ihrer Entwicklung beeinträchtigt und gesellschaftlich benachteiligt werden.
Da bisher städtische Angebote und die der freien Träger in Oberhausen oft genug nur nebeneinander und nicht miteinander gearbeitet haben, soll es nun eine stärkere Vernetzung geben. Andreas Stahl vom zuständigen städtischen Büro für Chancengleichheit zieht im Gespräch mit der NRZ ein positives Zwischenfazit des zunächst bis 2015 laufenden Projektes.
„Wir sind stolz auf die Angebote in der Stadt“, lobt Stahl etwa Einrichtungen wie die Kurbel, die mit ihrer Jugendwerkstatt jungen Oberhausenern eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt gibt oder das Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation (Zaq). Bisher habe in vielen Situationen aber die Abstimmung der unterschiedlichen Träger gefehlt.
Doppelte Arbeitsstrukturen in vielen Bereichen
„Viele Familien finden deshalb nicht die Angebote, die ihnen und gerade den Kindern eigentlich helfen sollten.“ Zudem gibt es in vielen Bereichen doppelte Arbeitsstrukturen. Darum sind sich Stahl und die weiteren Projektpartner, darunter auch die AG der Oberhausener Wohlfahrtsverbände, in der etwa die Caritas und die Arbeiterwohlfahrt organisiert sind, einig, enger zusammenzurücken.
„Ich kann mir vorstellen, dass es am Ende des Projektes eine zentrale Präventionsstelle für Familien gibt.“ Ein Ansprechpartner für Familien also, die etwa Hilfen bei der Erziehung suchen und die zielgenau weitervermittelt werden können. „Weitere Partner sind die Familienhebammen, die Katholische Familienbildungsstätte und das Evangelisches Familien- und Erwachsenenbildungswerk“, so Stahl.
20.000 Euro beträgt die Fördersumme in diesem Jahr. „Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Wir sind uns darin einig, dass die Hilfsangebote allen Oberhausenern von frühesten Kindertagen an, bis hin zum Übergang in den Beruf hinein, erreichen müssen.“
Frühe Förderung im Blick
Ein besonderes Anliegen hat er bei der frühen Förderung. „Das umfasst die Zeit der Schwangerschaft, bis das Kind etwa drei Jahre alt ist.“ Gerade in diesen ersten Lebensjahren würden viele Weichen für den weiteren Lebensweg des Kindes gesetzt. „Darum müssen wir gerade in diesem Bereich an die Familien herankommen.“
Dabei werden auch Erfahrungen und Erkenntnisse anderer Kommunen einfließen und im Einzelfall in Oberhausen umgesetzt. „Es gab gerade für den Bereich des Übergangs von Schule in den Beruf viele Anregungen“, so Stahl. „Das werden wir nun auch in den Fokus nehmen.“