Oberhausen. Die zweite Stufe der Delfin-4-Sprachtests bei Vierjährigen ist ausgewertet.

Obwohl 1625 Oberhausener Kinder ihren Tornister und Schultüte erst in zwei Jahren packen müssen, haben viele von ihnen in diesem Monat schon mal eine Grundschule besucht – um dort in Einzelgesprächen von Pädagogen auf ihre Sprach- und Sprechfähigkeit getestet zu werden. Jetzt sind auch die Ergebnisse dieser zweiten Testphase, dem Sprachspiel „Besuch im Pfiffikus-Haus“, ausgewertet. Danach ergibt sich folgendes Bild: Von den insgesamt 1625 Oberhausener Kindern, die in zwei Jahren eingeschult werden, müssen 529 noch eine gezielte sprachliche Förderung erfahren, um beim Schulstart keine Probleme zu bekommen. Knapp ein Drittel aller Kinder.

Schon in der ersten Testphase hatten 371 Kinder eindeutig Förderbedarf gezeigt. Zu Phase 2, den Einzeltests, wurden dann nur noch die Kinder eingeladen, die in Phase 1 (etwa wegen Krankheit) gefehlt hatten oder bei denen noch kein zweifelsfreies Ergebnis erzielt werden konnte, erklärt Kai Thein vom Bereich Schule. 489 Kinder wurden dazu eingeladen, 405 wurden tatsächlich getestet. Der Rest wird nach den Ferien nachgetestet.

Zwei Jahre Zeit, um die Kinder sprachlich fit zu machen

247 Kinder zeigten dabei eine entwicklungsgemäße Sprachfähigkeit. Bei 158 Kindern wurde dagegen festgestellt, dass sie noch gezielter Förderung bedürfen. Bei den meisten von ihnen ist die Familiensprache nicht oder zumindest nicht ausschließlich Deutsch. Allerdings zeigten auch 60 Kinder aus Familien, in denen ausschließlich Deutsch gesprochen wird, deutliche Defizite in der Sprachentwicklung.

Von den 158 Kindern, die in der zweiten Phase als förderbedürftig eingestuft wurden, besuchen 60 noch keine Kindertagesstätte. Für sie wird der Kinderpädagogische Dienst kurzfristig einen wohnortnahen Kita-Platz besorgen, damit sie dort ab August an der verpflichtenden Sprachförderung teilnehmen können. Zwei Jahre bleiben dann Zeit, um die Kinder auch sprachlich fit zu machen für den Schulbesuch. Pro Jahr und Kind werden dafür rund 350 Euro aus öffentlichen Mitteln bereitgestellt.