Oberhausen. .

Stadtdechant Peter Fabritz’ Miene hellt sich auf. Ein wenig verschmitzt erzählt er von einer ersten Idee, die Quintessenz des Dialogprozesses „Zukunft auf katholisch“ unters Volk zu bringen. Obwohl durch den Dialog ja Bewegung in die Kirche gekommen ist, setzt Fabritz auf Hocker.

Sieben Hocker genaugenommen. „Die habe ich von Weihbischof Franz Vorrath bekommen“, sagt Fabritz. Das Besondere an den Hockern: Jeder trägt ein „Adjektiv“. Diese wiederum stehen kurz und bündig für die „Zukunft auf katholisch“ im Bistum Essen.

Katholikentag in Oberhausen

Fabritz, Pfarrer von Herz Jesu in der Stadtmitte, möchte nun an jedem Gottesdienstort seiner Pfarrei einen Hocker platzieren und zu einem Wallfahrtstag einladen, an dem Kirche erfahren werden kann. Der Pfarrer erzählt von dem Dialogprozess, der von Januar 2012 bis zum Mai dieses Jahres andauerte. „Natürlich ist er nicht abgeschlossen“, jetzt muss umgesetzt werden, was an Ideen erarbeitet wurde“, sagt er. Auch die Diskussion geht weiter, etwa mit einer Dialogveranstaltung im Oktober zum Thema Ökumene.

Beim Dialogprozess selbst hatten sich in sechs großen Foren Priester wie Laien zusammengesetzt - 300 Menschen in jedem Forum. Genauso wie Fabritz hat auch Peter Alferding, katholisches Gemeindemitglied, für Oberhausen an dem Dialogprozess teilgenommen. Er ist überzeugt: „Das Klima im Bistum hat sich verändert, wir gehen anders miteinander um.“

Der Bischof habe gezeigt, dass er auch zuhören könne. „Bischof Overbeck hat sich auf eine Beteiligung der Menschen an der Weiterentwicklung der Kirche eingelassen“, ist Alferding überzeugt. Was fest steht: Ehrenamtlichen soll zukünftig mehr Bedeutung zu kommen. Begräbnisdienste oder etwa Wortgottesdienste dürften dann auch sie übernehmen.

Fabritz sieht Zukunft der Kirche optimistisch

Und weil der Dialogprozess des Bistums Essen nicht an den Menschen in der Stadt vorbeigehen sollte, fanden auch zwei Veranstaltungen in der Jugendkirche TABGHA statt. „Es war uns wichtig, den Dialogprozess auf Ortsebene herunterzubrechen“, erklärt Fabritz. Bei den beiden Veranstaltungen soll es nicht bleiben. Im kommenden Jahr ist gar ein großer Katholikentag in Oberhausen geplant. „Da könnte sich die Stadtkirche präsentieren und den Glauben einladend vermitteln, wünscht sich der Stadtdechant.

Die Zukunft der Kirche sieht Fabritz eher optimistisch. „Ich habe gelesen, dass sonntags drei Millionen Katholiken in die Kirche gehen, das sind zwar nur elf Prozent der Katholiken in Deutschland. Aber welche Organisation schafft es schon, jede Woche drei Millionen Menschen zu aktivieren“, fragt Fabritz. Dann fügt er gleich hinzu: „Das heißt jetzt natürlich nicht, dass wir uns darauf ausruhen sollten.“