Die katholischen Männer rufen nach ihrem traditionellen Bußgang durch Sterkrade zu mehr kritischem Engagement auf: „Das Motto der Organisationen wie KAB und Kolping ist, nur wer sich aktiv einbringt, hat auch die Möglichkeit, wünschenswerte Veränderungen herbeizuführen. Die Verantwortlichen der Kirchen, aber auch wir als Christen müssen uns fragen, was haben wir dazu beigetragen bzw. unterlassen.“ Wegschauen, wenn sich Fehlentwicklungen abzeichnen, helfe nicht. „Wir müssen deutlicher Stellung beziehen.“
Ungerechtigkeiten im Umgang mit Menschen in verschiedensten Lebenssituationen stellte der Bußgang in diesem Jahr in den Fokus. Dabei achteten die Männer darauf, dass sich neu Elemente in den traditionellen Ablauf einfügten, auf dem der Bußgang beruht: So spielte in der Abschlussmesse in der Sterkrader Propstei-Kirche St. Clemens die Musikgruppe von St. Joseph aus Essen-Katernberg moderne Lieder aus dem Halleluja und auch dazu eigene Kompositionen.
Bei der Predigt von Dr. Martin Patzek, das kritisieren die Männer im Rückblick allerdings, habe zuweilen der Bezug zu den heutigen Problemen der Gesellschaft und das Bekenntnis zu eigenen Fehlern und Versäumnissen der Kirche gefehlt.
Begonnen hatte der Bußgang mit dem Eröffnungsgebet am Neumarkt. Stadtmännerseelsorger Hans-Werner Hegh begrüßte die 220 Teilnehmer. Mit dem Kreuz voraus und einer stattlichen Zahl von KAB- und Kolping-Bannern begaben sich die Männer betend und singend zum Hagelkreuz und danach schweigend zur St. Clemens-Kirche zur modern gestalteten Abschlussmesse.
Alle Teilnehmer wurden eingeladen zum Ausklang mit Brot und Wein. Dabei war es der Wunsch des Arbeitskreises, mit den Teilnehmern in einer Runde von Gleichgesinnten einen Austausch von Ideen, Wünschen und Anregungen zu ermöglichen. Es fand eine rege und befruchtende Diskussion statt.
Passend zum Bußgangsthema wird die Kollekte dem Arbeitslosenzentrum „Kontakte“ gespendet.