Oberhausen. Der Bund der Steuerzahler hat in einer Studie die Wohnnebenkosten für 46 Kommunen in Nordrhein-Westfalen verglichen. Das Ergebnis: Mit einer Steigerung von 230 Euro ist die “zweite Miete“ in Oberhausen deutlich höher als in den Nachbarstädten. Damit ist Oberhausen eine der teuersten Städte im Land.

Die Wohnnebenkosten sind längst zur zweiten Miete geworden. Und die Preissteigerungen gehen weiter. In Oberhausen steigen die Nebenkosten dieses Jahr um 230 Euro – so viel wie in kaum einer anderen NRW-Stadt und deutlich mehr als in den Nachbarstädten. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Bundes der Steuerzahler (BdSt) hervor.

Für 46 Städte ermittelte die Autorin der Studie, Sabine Kämpfer, Zahlen; dabei stützte sie sich auf Angaben der Kommunen und der Versorgungsunternehmen. Gefragt hatte sie nach der Preisentwicklung bei Strom, Gas, Wasser sowie der Grundsteuer B für einen Drei-Personen-Musterhaushalt. Berechnungsgrundlage der Steuer, die die Städte erheben, ist eine 90 Quadratmeter-Wohnung. Das Ergebnis ihrer Umfrage bezeichnet Kämpfer als „alarmierend. Alle Privathaushalte müssen sich auf steigende Wohnnebenkosten einstellen.“

Geringerer Anstieg in den Nachbarstädten

Für Oberhausen hat sie folgende Werte ermittelt: Für Strom muss der Musterhaushalt 2013 knapp 1100 Euro bezahlen, 105 Euro mehr als 2012. Die Preise für Gas steigen um 120 Euro, von 1264 auf 1384 Euro. Beim Wasser hält sich der Anstieg (um knapp 5 Euro auf 246 Euro) in Grenzen. Die Grundsteuer wurde in diesem Jahr nicht erhöht, sie liegt bei 442 Euro. Addiert bedeutet dies: Die Nebenkosten in Oberhausen liegen in diesem Jahr 3172 Euro, 2012 waren es 2942 Euro.

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Wie sieht es in den Nachbarstädten aus? In Mülheim zahlt der Musterhaushalt 2932 Euro und damit 140 Euro mehr als 2011. In Essen sind es 2988 Euro (plus 161 Euro), in Duisburg 3103 Euro (plus 196 Euro), in Bottrop 3115 Euro (plus 135 Euro). Das bedeutet: Die Wohnnebenkosten sind in Oberhausen im Durchschnitt betrachtet höher als in allen seinen Nachbarstädten.

Kosten steigen weiter - 2015 wird die Grundsteuer erhöht

Angesichts des allgemeinen Anstiegs konstatiert der BdSt, dass die Wohnnebenkosten zu einer immer größeren finanziellen Belastung für Familien werden. „Dabei sind hohe Kosten für Energie und Wasser nur eine Sache. Ein echter Sprengsatz für die zweite Miete sind kräftig steigende Grundsteuern der Kommunen sowie hohe Energie- und Ökosteuern“, stellt Sabine Kämpfer fest. Der BdSt fordert daher eine kommunale Abgabenbremse, um die Bürger zu schützen. Wie im Mietrecht so müssten sie in gleicher Weise gegen den Wucher mancher Kommunen geschützt werden. Hier wäre also der Gesetzgeber gefordert.

Übrigens: Den Oberhausenern droht schon in anderthalb Jahren die nächste Anhebung: Das Mitte 2012 beschlossene Sparpaket sieht vor, die Grundsteuer 2015 um weitere 50 Punkte auf 640 Punkte anzuheben. Die einkalkulierten Mehreinnahmen: 7,7 Millionen Euro.