Oberhausen.
Ein angeblich verschütteter Kaffee, der mehr als 700 Unterschriften für den Erhalt des Hauses der Jugend beschädigte, hat für Oberbürgermeister Klaus Wehling und seinen Sprecher Uwe Bonsack Nachwirkungen: Beide sind bei der Polizei wegen Urkundenzerstörung bzw. -unterdrückung angezeigt worden.
Erstatter der Anzeige ist der Vorstand des Bürgervereins „Wir sind Oberhausen“ zu dem unter anderem Albert Karschti gehört. „Der OB hätte die Unterschriften archivieren und daraus einen ordentlichen Verwaltungsvorgang machen müssen“, sagt Karschti. Erst durch Nachforschung kam jedoch heraus: Die Unterschriften wurden vernichtet, nachdem Kinder beim Rathausbesuch eine Tasse Kaffee darüber stießen. Karschti: „Diese Geschichte klingt wie ein Kindermärchen.“
Nach § 274 Strafgesetzbuch wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer eine Urkunde oder eine technische Aufzeichnung, die ihm entweder überhaupt nicht oder nicht ausschließlich gehört, in der Absicht, einem anderen Nachteil zuzufügen, vernichtet, beschädigt oder unterdrückt.