Bekommt das Haus der Jugend am John-Lennon-Platz eine echte zweite Chance? Die CDU-Fraktion wird in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen am 17. April den Antrag auf Zulassung eines zweiten Gutachtens stellen. Verantwortlich für das Gutachten wird die Mülheimer „Riege Bauatelier GmbH“ sein.
Der inzwischen verstorbene Vater des Geschäftsführers Thomas Riege ist Aribert Riege. Er erbaute das Haus der Jugend. Die Chance, dass damit ein Sachverständigenurteil im Sinne der Bürgerinitiative zum Erhalt des sanierungsbedürftigen Gebäudes gefällt wird, dürfte somit steigen. Bisher scheiterte ein solches Gutachten bereits an der Stadtverwaltung, die den dafür notwendigen Zugang zum Haus verwehrte.
Doch die neue Beurteilung allein wird das Steuer für den Erhalt nicht herumreißen. Derzeit sucht die Stadtverwaltung im Auftrag von SPD und Grünen emsig nach einem alternativen Ort an der unteren Marktstraße, an den man ein voraussichtlich kleineres Haus der Jugend ansiedeln kann. Leerstände gibt es dort zwar genügend, jedoch wenig geeignete. Welche Gebäude infrage kommen, will die Stadtverwaltung nicht preisgeben, man wolle die Gremien nicht übergehen, heißt es gegenüber dieser Zeitung. Doch ebenso wahrscheinlich ist: Ein Wettrennen um den zukünftigen Standort hat begonnen. Denn ein zweites, womöglich positives Gutachten, dürfte die Zustimmung für die gesuchte Alternative erschweren.