Oberhausen. Das neue Außenprojekt erzählt von der Freundschaft zweier Außenseiter. Mit einem geklauten Lada gehen sie auf eine abenteuerliche Reise

Raus aus stickigen Theatersälen, rein ins Leben: Bei der Premiere von „Tschick“ nimmt das Ensemble des Theaters Oberhausen die Zuschauer mit auf eine Reise. Die Form des Stücks sieht Regisseur Karsten Dahlem ganz besonders auch als Chance für junge Menschen.

Diese Neu-Zuschauer landen beim aktuellen Außenprojekt nach dem Erfolgsroman von Wolfgang Herrndorf eben nicht in einem engen Saal. „Sie werden gleich merken, wie vielfältig Theater ist“, sagt Dahlem über die Inszenierung, die auch Charakteristika von Freilichtbühne und Kino kennzeichnen.

Bewährungsprobe

Die Reise beginnt auf dem Gelände des alten Betriebshofes der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH und führt in das benachbarte Niederrheinstadion. Die Zuschauer müssen sogar ein bisschen laufen. „Aber nicht mehr als zehn Minuten“, verspricht Dramaturgin Simone Kranz.

Jedenfalls verfolgen sie so selbst in Bewegung die bewegende Freundschaft zweier 14-Jähriger. Die Jungen, das sind Andrej Tschichatschow (Sergej Lubic), kurz Tschick genannt, und Maik (Eike Weinreich). Obwohl beide Außenseiter sind, könnten sie unterschiedlicher nicht sein.

Tschik kommt aus Russland, „aus einer eher schwierigen Familie“, erklärt der Regisseur. Maik dagegen scheint aus einer Bilderbuchfamilie zu stammen. Doch die vermeintliche Idylle hat sich gerade eben in ein Zerrbild verwandelt. „Der Vater ist pleite, die Mutter Alkoholikerin“, sagt Dahlem.

Harte Bewährungsprobe für die Freundschaft

Die beiden so verschiedenen 14-Jährigen freunden sich an. Vor den Sommerferien stiehlt Tschick einen Lada. „Wir fahren in die Walachei, sagt er zu Maik“, erzählt Dramaturgin Simone Kranz das weitere Geschehen. Die abenteuerliche Reise beginnt, und im Theaterstück werden die Zuschauerränge des RWO-Stadions schon mal zu Hügelketten.

Die Beziehung von Tschick und Maik wird immer enger. Doch dann taucht Isa (Angela Falkenhan) auf, in die Maik sich verliebt. Eine harte Bewährungsprobe für die Freundschaft.

Dramaturgin empfiehlt warme Kleidung

Die Premiere des Stücks ist am kommenden Freitag, 7. Juni, um 19.30 Uhr. Parkmöglichkeiten gibt es vor dem Haupteingang des Niederrheinstadions an der Lindnerstraße. Von dort gehen die Zuschauer Richtung Kanal und am Gelände des Kanuvereins SC Sterkrade vorbei.

Der Betriebshof liegt ca. 300 Meter weiter auf der linken Seite. Tipp der Dramaturgin: „unbedingt warme, wetterfeste Kleidung tragen, vielleicht noch Kissen für die Stühle mitbringen.“ Möglicherweise auch Sonnencreme.

„Tschick“ ist ein Stück für Kinder ab zwölf Jahren und für Erwachsene. Weitere Vorstellungen sind am 9. Juni (18 Uhr); am 13., 28. und 29. Juni (jeweils um 19.30 Uhr); am 11., 12, 17., 18., 20., 24., 25., und 26. Juni (jeweils um 11 Uhr).

Karten für die Vorstellungen: 0208-8578-184. Sie kosten bis zu 18 Euro, ermäßigt 5 Euro.