Oberhausen. .

Mit Spannung erwarten die Theaterfans das Programm der Spielzeit 2012/13. Wie wird der Nachfolger des Hits „Drama in Oberhausen 2011/12“ optisch gestaltet sein? Zwei Wochen müssen wir uns noch gedulden. Was inhaltlich drinstehen wird, ist seit gestern bekannt. Intendant Peter Carp stellte die Planung vor. Trotz aller Sparzwänge werde das Angebot „wieder schön und umfangreich“. Die Reduktion betreffe nur je eine Produktion im Großen Haus und Malersaal, aber auch Außenprojekte und Kooperationen.

Der Sparkommissar

Zu sehen sind acht Premieren im Großen Haus und fünf im Malersaal. Hinzu kommen als „Extras“ zwei Außenprojekte und Schülertheatertage. Etliche Stücke werden wieder aufgenommen. Los geht’s mit dem Theaterfest am 25. August.

Die erste Premiere im Großen Haus (21.9.) inszeniert Carp selbst. „Der Titel ist das Wort, das ich hier in Oberhausen als erstes lernte“, so der Intendant: „Der Sparkommissar“. Es handelt sich um die deutschsprachige Erstaufführung des Stücks von Roddy Doyle und Nicolaj Gogol, das Carp begeistert in Irland sah und sofort Kontakt zum Agenten aufnahm.

Ja, die Finanzkrise ziehe sich als roter Faden durchs Programm. Carp: „Wir sehen das aber nicht als Jammertal.“ Im Malersaal geht’s weiter mit „Dumm gelaufen“ von George G. Walker (28.9.), der ersten eigenen Regiearbeit von Christoph Todt an unserem Haus. Es folgt auf der großen Bühne „Cabaret“, in Szene gesetzt von Roland Spohr (26.10.), dem mehrfach preisgekrönten Regisseur, der aus dem Opernfach kommt.

Gespensterjäger

Für Kinder und Erwachsene gibt’s „Gespensterjäger auf eisiger Spur“ (24.11.). Das Familienstück von Cornelia Funke inszeniert Jean Renshaw, die Regisseurin von „Leckerschmecker“, „Der kleine Wassermann“ und „Die kleine Hexe“.

Für Zuschauer ab acht Jahren folgt „Der geheime Garten“, ebenfalls im Großen Haus (2.12.). Lily Sykes gestaltet diese Geschichte, die, so Dramaturg Tilman Raabke, „ein Klassiker der englischen Kinderliteratur ist.“ Es folgt im Kleinen Haus „Planet der Affen“ (11.1.).

Schillers „Kabale und Liebe“ (18.1.) darf nicht fehlen. Carp inszeniert das Drama nicht nur, weil es Abi-Stoff ist, sondern auch, um zu zeigen, dass Theaterstücke für die Bühne geschrieben werden.

Alle im Wunderland

Eine Uraufführung ist „Alle im Wunderland“ (15.2.), eine Produktion, die Schorsch Kamerun mit „Experten des Alltags“, so Carp, zeigt. „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo (22.3.) ist in Sarantos Zervoulakos’ Interpretation eine griechisch-deutsche Sparversion. „Crisis! Quál Crisis“ (1.3.) im Malersaal, von Heidi und Rolf Abderhalden umgesetzt, „ist Beute unseres Ausflugs nach Bogota“, so Carp. Dort nämlich lernte er die Regisseure kennen. „Sie betrachten die Krise etwas globaler.“

„Heinrich“ nach Shakespeare (24.5.) ist die letzte Premiere im Großen Haus. Regie führt Tilman Knabe. „Nowhere Man“ (19.4.), eine musikalische Eigenproduktion mit männlichen Stimmen von Otto Beatus, ein Außenprojekt in der Lutherkirche (6.4.) und „Tschick“, ein Jugend-Projekt von Karsten Dahlem (7.6.) ergänzen das Programm. Mit dem „Hamburger Abend“ reist der Intendant mit den Gästen nach Wien nun in die Hansestadt „aus der ich komme“.