Oberhausen.
Auch ohne Jubiläum kann es gelingen, sich mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen als je zuvor: Ein Rekordergebnis, was die Besucherzahlen angeht, erzielten die 59. Internationalen Kurzfilmtage am Samstag, dem dritten Tag des Festivals. Auch die Steigerung der gelösten Eintrittskarten im Vergleich zum Vorjahr sowie mehr Fachpublikum als 2012 unterstreichen den Stellenwert des Film-Festes, das Gäste aus 50 Ländern nach Oberhausen lockte. Gestern Abend endete es mit der Preisverleihung.
Zunächst einmal hatte die Kinderjury das Wort. „Yim & Yoyo“, ein Film über einen schüchternen Jungen und seinen imaginären Freund, gefällt Pelin, Ole, Lea-Katharina, Noah und Marie am besten. „Es ist unglaublich, wie viel Fantasie Yim besitzt und wie er sie in seinen Bildern zum Leben erwecken kann.“ 1000 Euro Preisgeld der NRZ gehen an die Niederländerin Anna van Keimpema. „Weil der Film zeigt, dass es wichtig ist, sich für Sachen einzusetzen, die man liebt“, so die Kinderjury, verdient Lauren Jacksons „I’m Going to Mum’s“ den EVO-Förderpreis (1000 Euro). Den Preis der Jugendjury (1000 Euro, Peter Ustinov Stiftung) erhält der Australier Michael Spiccia für seinen Film „Yardbird“: „Eine außergewöhnliche Geschichte mit Überraschungsmomenten, die uns zum Nachdenken und Mitfiebern angeregt haben.“
Großer Preis von Oberhausen
Den großen Preis von Oberhausen (8000 Euro) bekommt Aykan Safoglu, 1984 geboren in Istanbul, der in Berlin lebt und arbeitet. Sein Film „Off-White Tulips“ ist eine Hommage an James Baldwin. Die Jury in ihrer Begründung: „Wir freuen uns sehr, dass wir an deinem Porträt eines exilierten Schriftstellers teilnehmen können, mit dem du drei Lebensjahre teilst.“
5000 Euro der Jury des NRW-Kultur-Ministeriums erhält der Spanier Lois Patino für „Mountain in Shadow“ denn: „Er zeigt uns einen Berg, dem der Mensch viele Narben zufügt, und er arbeitet den Kontrast zwischen Natur und menschlichem Tun als skurriles Skiballett heraus.“
Hauptpreis geht nach Polen
Der Hauptpreis im Internationalen Wettbewerb (4000 Euro) geht nach Polen. „Ziegenort“, der gekürte Beitrag von Tomasz Popakul, ist ein Animationsfilm. „Er erzählt eine Geschichte, die auf schöne Art und Weise unvergesslich bleibt“, begründet die Jury ihre Wahl.