Oberhausen. Nach längerer Diskussion erlauben die Schulen die wilde Feiern vor dem Abi. Ab Montag verkleiden sich die angehenden Abiturienten wieder.
Die Zeit vor dem Abitur besteht nicht nur aus Lernen. Ein bisschen Spaß gehört zur Tradition. In ihrer letzten Unterrichtswoche veranstalten die Abiturienten die bunte Mottowoche.
In den vergangenen Jahren geriet diese jedoch stark in die Diskussion. Eskapaden mit Alkohol und Zigaretten, Unterrichtsausfall und Beeinträchtigungen auch für die Schüler der unteren Jahrgangsstufen führten dazu, dass in vielen Städten die Mottowoche vor dem Aus stand.
In Mülheim und Oberhausen Mottowochen verboten
In Essen und Mülheim sind in diesem Jahr an allen Schulen die Mottowochen verboten. In Duisburg wird es den Schulen selbst überlassen, in welchem Rahmen sie die Aktionen durchführen. Auch die Oberhausener berieten über die Zukunft dieser Schulabschluss-Tradition. Hier sollen sie jedoch weiterhin stattfinden – allerdings mit klareren strikteren Regeln als bisher.
Michael von Tettau, Sprecher der Gymnasien und Direktor am Bertha-von-Suttner-Gymnasium, begründet die Erlaubnis zum Verkleiden und wilden Feiern: „Die Mottowoche gehört zur Schulkultur und die wollen wir den Schülern nicht nehmen.“
Verkleidungsvariante noch geheim
Von Montag bis Donnerstag werden sich die Schüler der Abiturjahrgänge zu – noch geheimen – Themen verkleiden. Doch die Spielregeln sind deutlich: Der reguläre Unterricht darf nicht gestört werden. Also: Verkleidet im Unterricht sitzen – Ja. Laut Musik hören – Nein. Alkohol und Zigaretten auf dem Schulgelände sind streng verboten. Wer gegen die Regeln verstößt, muss mit einem Hausverbot für die gesamte Woche rechnen. „Das werden wir auch notfalls gegen ganze Stufen verhängen“, warnt von Tettau.
Von einem grundsätzlichen Verbot hält er jedoch nichts. „In Mülheim hat das dazu geführt, dass sich die Schüler auf öffentlichen Plätzen trafen, dort Alkohol tranken und es zu Polizeieinsätzen kam. Das wird es bei uns nicht geben.“
Auch die Gesamtschule Alt-Oberhausen sieht der Mottowoche entspannt entgegen. „Es lief immer reibungslos“, sagt Sabine Meder, stellvertretende Schulleiterin.
Bedingungen für die Mottowoche
Am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium hat Oberstufenkoordinator Detlef Sieg am Donnerstag die Bedingungen für die Mottowoche vorgestellt. „Die Schüler verstehen es. Sie freuen sich, dass die Mottowoche nicht ausfällt. Und sie wissen, dass zum Beispiel der ,Asi-Tag’ nicht erlaubt ist. Denn mit den Bildern, die dann vielleicht im Netz landen, will keiner leben.“
Vor allem für Freitag, den Tag des Abi-Scherzes, fühlt sich von Tettau gut vorbereitet. „An allen Schulen ist gleichzeitig Programm. In den letzten beiden Stunden gibt es Spiele, bei denen die Lehrer mitmachen und alle Schüler zusehen dürfen.“